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Aachen
So. 8 Dez. 2024
StartAachen"Darauf kann man stolz sein!"

„Darauf kann man stolz sein!“

Die Ladies in Black fordern den Meister und gewinnen einen Punkt

Aachen. Zwar siegte beim 2:3 (19:25, 21:25, 25:23, 34:32, 5:15) am Ende der favorisierte Allianz MTV mit einem deutlichen Tiebreak, dennoch war Aachens Cheftrainerin nicht die Einzige, die an diesem Abend stolz auf die Ladies in Black sein durfte.

Direkt von Beginn an entwickelte sich das Spiel ohne großes Abtasten auf beiden Seiten zu einem echten Erlebnis auf und neben dem Spielfeld. In der ausverkauften Halle an der Aachener Neuköllner Straße ging sofort die Stimmung hoch, weil auf dem Feld zwei Teams auf Augenhöhe agierten und bis kurz vor der Crunchtime auch gleichauf lagen.

Gäste und Gastgeberinnen spielten konzentriert und auf einem hohen Niveau. Mal legten die Aachenerinnen eine Drei-Punkte-Serie hin, dann zogen die Stuttgarterinnen vorbei. Mareike Hindriksen war im Interview nach dem Spiel stolz „auf die Einstellung, mit der die Spielerinnen agierten und variabel spielten und gute Lösungen fanden, während sie cool blieben, wenn Stuttgart den Druck erhöhte.

Die Gäste aus Stuttgart hatten sich auch genau das zum Ziel gesetzt und gingen ihrerseits konzentriert zu Werke. Schon in Satz 1 zeigte einmal mehr, wie großartig und wichtig Crystal Rivers für ihr Team arbeitet und punktet und dabei auf alle anderen Mitspielerinnen genauso zählen kann. Es war einfach von Anfang an ein Spiel, wie man es kaum besser spielen konnte.

Zu Beginn der Crunchtime zog dann Aachen noch eine kleine Überraschung aus dem Ärmel. Der Doppelwechsel auf Zuspiel und Diagonal war möglich geworden, weil kurzfristig noch der Transfer einer Diagonalangreiferin gelungen war, die die wahrscheinlich für längere Zeit verletzt ausgefallene Vera Mulder ersetzte. Jelena Novakovic, die neue Spielerin mit der Rückennummer fünf kam zum ersten Mal zum Einsatz, der aber das 19:25 nicht mehr verhindern konnte.

Durchgang zwei war praktisch eine Wiederholung des ersten Satzes. Mit 21:25 kamen die Aachenerinnen näher, mussten aber dann doch auch das 0:2 nach Sätzen hinnehmen.

Es folgte die lange Pause zwischen Satz zwei und drei und Aachen kam mit frischem Wind zurück auf das Spielfeld. Satz drei begann wie die beiden Durchgänge zuvor. Es ging direkt wieder zur Sache und das Spiel nahm sofort wieder Fahrt auf. Allerdings musste Mareike Hindriksen beim 5:4 außerplanmäßig auf der Mitte wechseln, weil Cara McKenzie Schulterprobleme plagten und Sophia Fallah für sie eingewechselt wurde. Stuttgart kam zu einer kleinen Serie, die dann Aachen wieder egalisieren konnte. Beim Stand von 10:8 war es Konstantin Bitter, der seine Stuttgarterinnen an die Seitenlinie rief, um wieder etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen.

Diesmal schafften es die Ladies in Black, die magische Hürde der 19 Bälle am Beginn der Crunchtime schnell zu überwinden. Über 22:21 und erneuter Auszeit Stuttgarts erarbeiteten sie sich zwei Satzbälle bei 24:22 und konnten den zweiten verwandeln. Das 25:23 wurde im Hexenkessel frenetisch gefeiert und war an sich bereits eine kleine Überraschung. 1:2 nach Sätzen und Satz vier musste her.

Den begann Aachen mit einem Wechsel. Offenbar war Cara McKenzie versehentlich wieder aufgestellt worden, so dass noch vor Satzbeginn einmal gewechselt wurde, bevor Aachen richtig loslegte. Bei 5:1 griff Stuttgarts Coach mit  der ersten Auszeit ein, nachdem ein umstrittener Pfiff gegen die Gäste und ein direkt darauffolgendes Ass von Nicole van de Vosse für die Vier-Punkte-Führung Aachen gesorgt hatten.

Wieder entwickelte sich ein Satz auf Augenhöhe mit ständig wechselnden Führungen, langen Ballwechseln und sehr sehenswerten Angriffs- und Defense- Aktionen auf beiden Seiten. Da wundert es nicht, dass Aachen fünf Matchbälle Stuttgarts abwehrte und den eigenen sechsten Satzball zum 34:32 verwandelte.

Der Punkt war gesichert das Spiel aber noch nicht zu Ende, denn der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Die allerdings wollten die Gäste aus dem Schwabenland dann konzentriert und mit all ihrer Erfahrung und Power erzwingen und das taten sie auch souverän. Mit 5:15 Zählern musste Aachen der Qualität der Stuttgarterinnen Tribut zollen.

Wertvollste Spielerinnen der Partie wurden Aachens Zuspielerin Hyke Lyklema und Stuttgarts Topspielerin Crystal Rivers. Beide hatten diesem besonderen Volleyballabend ihren Stempel aufgedrückt. Wobei es die Mannschaftsleistungen waren, die den Zuschauern einen wunderbaren Volleyballabend bescherten.

Nach der MVP- Ehrung, die diesmal Eva Wußing als Vertreterin des Tagessponsors STAWAG vornahm, verabschiedete Supervisor Stephan Holländer den zweiten Schiedsrichter der Partie Thomas Spurzem. Mit der Würdigung seiner Leistung in mehr als 17 Jahren Schiedsrichtertätigkeit für die verbindende Idee des Sports beendete Thomas Spurzem seine Schiedsrichterlaufbahn unter dem Applaus des anwesenden Publikums.

Das machte regen Gebrauch von der sich anschließenden STAWAG-Autogrammstunde. Dabei kam nicht zuletzt auch die Vorfreude auf das am kommenden Samstag anstehende DVV-Pokal Viertelfinale gegen Schwarz-Weiss-Erfurt zum Ausdruck, bevor es am 30.11. gleich noch ein hochkarätiges Heimspiel im Aachener Hexenkessel gibt, wenn der Dresdner SC sein Rückspiel in Aachen antritt.

Text: Ladies in Black Aachen// Olaf Lindner
Foto: Ladies in Black Aachen// Andreas Steindl

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