Gärten können mehr als nur gut aussehen, so entdecken immer mehr Hobbygärtner:innen auch Nutzgärten für sich. Was viele nicht wissen: Auch Nutzgärten können besonders biodivers, insekten- und bienenfreundlich und damit auch klimaresilient gestaltet werden. Deshalb haben die Nordkreiskommunen einen neuen Wettbewerb ausgelobt: „Mein essbarer Naturgarten.“
Der Wettbewerb findet nun schon zum dritten Mal unter den Nordkreiskommunen Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen statt. Nachdem es in der ersten Auflage um den Vorgarten und im letzten Jahr um insektenfreundliche Balkone und Terrassen ging, soll nun der ökologisch und klimatisch wertvolle Obst- und Gemüsegarten in den Fokus rücken.
Biodiversität und Artenvielfalt in Städten ein wichtiges Thema
„In Städten und Kommunen ist Biodiversität und Artenvielfalt ein besonders wichtiges Thema“, sagen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der vier Nordkreiskommunen. „Mit dem neuen Wettbewerb wollen wir mehr Menschen ins Boot holen und gleichzeitig durch viele Informationen auf das Thema aufmerksam machen.“
Wer in eine erfolgreiche Gartensaison starten will, muss sich zunächst mit dem Saatgut beschäftigen. Was soll ausgesät werden und wann? Was passt gut zusammen? Wo bekommt man die Samen her?
Ob im Gartencenter, Baumarkt, Supermarkt und Co. – Saatguttüten kann man fast überall kaufen. Zusätzlich gibt es Samentauschbörsen, auf denen immer wieder seltene, alte und lokale Sorten für Liebhaber:innen zu finden sind. Die Tüten enthalten in der Regel zusätzlich die wichtigen Informationen, wie und wann sie ausgesät werden sollten.
Hybrides oder samenfestes Saatgut: Was nehmen?
Grob lässt sich Saatgut unterscheiden in samenfest und hybrid. Für Hobbygärtner:innen empfehlen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen samenfestes Saatgut. „Hybrides Saatgut ist für die industrielle Landwirtschaft gut geeignet, weil sie eine hohe Planbarkeit bringen.“ Das bedeutet, dass beispielsweise der ausgesäte Kohl zur selben Zeit erntefähig ist. Was in der Landwirtschaft so erwünscht ist, stellt Hobbygärtner:innen vor Herausforderungen. Denn anstatt über mehrere Wochen frischen Salat ernten zu können, müssten auch sie Unmengen an Salat auf einmal ernten und verwerten. Außerdem lasse sich das samenfeste Saatgut relativ einfach selbst vermehren und nachzüchten, wodurch es sich an den Standort anpassen kann. Bei Hybridsaatgut besteht diese Möglichkeit nicht.
Ob es sich um Hybrid- oder samenfestes Saatgut handelt, erkennt man an der Verpackung. Hybridsaatgut ist mit einem „F1“ gekennzeichnet, welches man gelegentlich aber suchen muss. Samenfestes Saatgut ist meistens etwas prominenter markiert und oft auch als Bio-Saatgut beworben.
Wichtig für die Biodiversität ist für den Nutzgarten eine bunte Mischung aus Obst, Gemüse, Kräutern und Zierpflanzen. Wo die Gärtner:innen das ganze Jahr über ernten können, fällt auch für Tiere immer etwas Gutes ab.
Beispielsweise eignen sich Mischungen aus:
- Erdbeeren und Zwiebeln
- Tomate und Basilikum
- Kohl, Kartoffeln und Ringelblume
Wer Hilfe bei der Beetzusammenstellung braucht, schaut am besten in eine Mischkulturentabelle.
„Die Vielfalt ist zusätzlich zum erhöhten ökologischen Wert außerdem wichtig, um Schädlingsbefall vorzubeugen“, sagen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen. Ein Schädling, der sich auf eine bestimmte Sorte spezialisiert hat, läuft bei einer anderen ins Leere. „Beim samenfesten Saatgut gibt es zusätzlich die Besonderheit des Open-Source-Saatguts.“ Das Open-Source Saatgut ist ein gemeinnützig erzeugtes Saatgut, welches durch die offene Lizenz rechtlich geschützt vor einer Privatisierung durch Patentierung und Sortenschutz ist.