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So. 12 Mai. 2024
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Mensch trifft Biene im Hotel

Harzheimer haben gemeinsam mit dem Künstler Herbert Telieps auf dem Biotopgelände am „Essig Pütz“ ein Kunst-Projekt für die wildlebenden Honigsammler realisiert – Ehrenamtler des Grünpflege-Vereins „Alte Eiche“ im Einsatz

Mechernich-Harzheim – Bei Regen können sich Wanderer dort problemlos unterstellen. Bei Sonne finden sie dort ein schattiges Plätzchen für eine Rast. In beiden Fällen können die Menschen auf Bienen treffen – denn genau für diese Begegnung ist das übergroße Hotel für die wildlebenden Honigsammler gedacht, das auf dem Biotopgelände am „Essig Pütz“ in Harzheim entstanden ist.

Die Ehrenamtler des Grünpflege-Vereins „Alte Eiche“ haben hier mit dem Künstler und Ideengeber Herbert Telieps ganze Arbeit geleistet. Ein mit Bruchsteinen eingefasster und mit Schotter verfüllter Weg führt barrierefrei vom Feldweg zum Wildbienenhotel. Dessen Architektur ist besonders. „Als Gesamtkunstwerk ist sie angelehnt an die vor langer Zeit gebauten Fachwerkbauten in der ländlichen Eifel-Region“, schreibt Herbert Telieps. Im Innern befinden sich zwei Sitzgelegenheiten.

Die Grundfläche ist ein nach Süden ausgerichtetes Pentagon. „Das bietet durch seine Form viel Raum für Wildbienen-Quartiere, die nach Ost, Süd und West ausgerichtet sind“, erläutert der Initiator von „Art4Bees“. Nach seiner Idee wurden die vier „Außenwände“ so errichtet, dass sie an die Fachwerkbauweise der Eifel erinnern. „Für die massive Konstruktion haben wir unbehandeltes Douglasien- und Lerchenholz verwendet“, erläutert „Alte Eiche“-Mitstreiter Willi Zervos.

Hartholz und Sand

Die künftigen Quartiere innerhalb der Gefache sind so unterschiedlich ausgestaltet worden wie die Wildbienen. So besiedeln die solitären Wildbienen Löcher, in die sie gerade hineinschlüpfen können. Dafür sind Hartholzblöcke mit Bohrlöchern gedacht. Für Freinister, die gerne im Sand nisten, so Herbert Telieps, habe man zum Beispiel Trockenmauern und Sandhaufen im unteren Bereich des Hotels eingebaut. Das wurde durch Spenden der Westenergie, der Kreissparkasse, durch einen Zuschuss des NRW-Heimat-Schecks und durch die erfolgreiche Teilnahme beim Umweltpreis der Stadt Mechernicher finanziert.

Der Künstler führt in seinen Erläuterungen weiter aus, dass der Standort für das Bienenhaus ideal sei. Das liegt auch daran, dass die „Alte Eiche“-Aktiven den Teich in mehreren Arbeitseinsätzen freigelegt haben. Auch das Areal rund um das Bienenhotel pflegen die Ehrenamtlichen um den Vorsitzenden Roland Lubinsky. An diesem Tag sind neben ihm und Willi Zervos auch noch Klaus Schumacher, Daniela Schmitz, Adelheid Scholz, Janina und Thomas Hambach, sowie Agnes, Marita und Hermann-Josef Zervos im Grünpflege-Einsatz. Einmal im Monat treffen sich die engagierten Harzheimer, um Plätze und Flächen zu pflegen und in Schuss zu halten.

Durch ihre Arbeit am Biotop, die auch von Jennifer Thelen von der Bio-Station des Kreises Euskirchen unterstützt wurde, finden die Bienen am Ufer des Teichs Baumaterial wie Lehm zum Ausbau der Kinderstube. Außerdem wird den künftigen Hotelbewohner ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot rund um das Biotop geboten – reichlich Platz zum Angelegen einer Wildblumenwiese ist jedenfalls vorhanden.

Für Künstler Herbert Telieps ist der Standort auch deshalb ideal, weil das Wildbienenhaus von Wander- und Radwegen umgeben wird. So können die Menschen ganz bewusst oder auch rein zufällig auf die Wildbienen treffen, sich mit deren Schutz und Bedeutung auseinandersetzen, sich dort vor Regen unterstellen oder bei Sonnenschein ein schattiges Plätzen für die Rast finden.

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