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Sa. 23 Nov. 2024
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Die Eifel als Vorreiter

Neue Carsharing-Station mit zwei Pkw am Kaller Busbahnhof – Optimale Lage dank direkter ÖPNV-Anbindung durch Bus und Bahn - Auch andere Kommunen im Kreis beteiligt – Eifel als Vorreiter im ländlichen Bereich

Was haben Berlin, Hamburg, Köln und Kall gemeinsam? Sie alle verfügen über „Carsharing“-Stationen des Unternehmens „cambio“. Dabei ist Kall neben Blankenheim, Hellenthal, Euskirchen und Weilerswist die fünfte Kreiskommunen, die ein ähnliches Angebot installiert. Grund genug für cambio-Standortmanager Laurenz Miehe festzustellen: „Die Eifel ist als eher ländliche Region ein Vorreiter.“ Denn Erfahrungen mit dem Carsharing-Modell habe man bislang vor allem in Großstädten gesammelt: „Das ist auch für uns sehr spannend.“ Neben den vorgenannten Kommunen seien auch Zülpich und Bad Münstereifel in Planungen.

Ein erstes Angebot gab es allerdings 2021 – das war der eingeschränkten Mobilität nach der Flut geschuldet. Damals hatte der Kreis Euskirchen temporär entsprechende Stationen in allen elf Kommunen eingerichtet, 80 Prozent der Kosten übernahm das Land NRW. Anschließende Nutzeranalysen hatten ergeben, dass das Angebot in Kall gut gebucht wurde, sodass das Projekt mit Zustimmung der Politik neu aufgelegt wurde. „In der Flut hatten viele ihr Auto verloren“, so Markus Auel, der Allgemeine Vertreter von Bürgermeister Hermann-Josef Esser, „nun sind auch wir gespannt, ob die Auslastung der Fahrzeuge ähnlich hoch bleibt.“ Der Vertrag läuft zunächst über zwei Jahre, das Land fördert das Modell.

Dafür spreche, so Standortmanager Miehe, dass der Standort aufgrund der direkten ÖPNV-Anbindung mit Bahn- und Busbahnhof ideal sei. Markus Auel berichtete, dass täglich über 3.000 Pendler/innen den Bahnhof nutzten, zudem sei der Kaller Bahnhof auch ÖPNV-Eingangstor zum Nationalpark und anderen touristischen Destinationen in der Nordeifel. Miehe ergänzte: „Besucher/innen aus den umliegenden Ballungsräumen können dann ab hier ein Carsharing-Fahrzeug nutzen, vielleicht kennen sie das System auch schon aus ihrer Stadt.“

So funktioniert es

Am Kaller Busbahnhof an der Trierer Straße sind zwei Ford-Fiesta stationiert. Vor der ersten Fahrt müssen Nutzende sich im Internet bei cambio registrieren, dabei werden auch Ausweis und Führerschein kontrolliert. „Anschließend ist die jeweilige Buchung sehr unkompliziert, das geht innerhalb von fünf Minuten aber auch bis zu einem Jahr im Voraus“, erklärt Laurenz Miehe. Möglich ist das via App, Internet oder auch telefonisch.

Zum gebuchten Zeitraum dann lässt sich der Wagen mit der App öffnen, der Schlüssel ist im Wagen hinterlegt. Die Abrechnung erfolgt anhand einer Zeit-/ Entfernungs-Mischkalkulation: Pro Stunde werden 3,35 Euro berechnet plus 0,28 Euro je gefahrener Kilometer. Die Benzinkosten sind im Preis enthalten. Miehe: „Ab einer Tankanzeige von ¼ soll nachgetankt werden, dafür liegen in den Fahrzeugen eine Tankkarte für verschiedene Anbieter, die Rechnung geht dann direkt an uns.“ Von 0 bis 6 Uhr gilt ein ermäßigter Stundenpreis von 50 Cent.

Nach Ablauf der Buchung verbleibt der Schlüssel im Fahrzeug, die Abrechnung erfolgt mittels Bordcomputer automatisch. Cambio arbeitet mit einem stationsgebundenen System, der Wagen muss also an der Station wieder abgestellt werden, an derer auch ausgeliehen wurde.

Sicherheit & Service

Im Gegensatz zu Privatfahrzeugen müssen Leihwagen einmal im Jahr zur Hauptuntersuchung (TÜV), berichtet Standortmanager Miehe. Zudem würden die Fahrzeuge alle zwei bis drei Wochen von eigenen Mitarbeitenden auf ihre Sicherheit und Funktion geprüft sowie innen und außen gereinigt.

Und: „Die Fahrzeuge sind auch auf Familien ausgerichtet. Sie sind Fünftürer und jeweils mit einem zertifizierten Kindersitz ausgestattet.“ Weitere Infos zum Carsharing über Cambio gibt es hier: www.cambio-carsharing.de/kall.

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