3 C
Aachen
Mi. 4 Dez. 2024
StartAachenVerabschiedung in den Ruhestand

Verabschiedung in den Ruhestand

Das Jugendamt der StädteRegion Aachen verliert zwei erfahrene und engagierte Mitarbeiterinnen - Dorothee Beckmann und Angelika Kranz scheiden aus dem aktiven Dienst aus

StädteRegion Aachen.„Als würde man zeitgleich zwei Räder an einem Kinderwagen abmontieren“, so der einleuchtende Vergleich, den der zuständige Bildungsdezernent der StädteRegion Aachen, Markus Terodde, anlässlich einer doppelten Verabschiedung jetzt zog. Denn gleich zwei erfahrene Kolleginnen verlassen in diesem Sommer das Amt für Kinder, Jugend und Familie. Die stellvertretende Amtsleiterin Dorothee Beckmann und die erfahrene Arbeitsgruppenleiterin Angelika Kranz scheiden in Kürze aus dem aktiven Dienst aus: Angelika Kranz, die in Herzogenrath-Kohlscheid wohnt, nach 33 Jahren bei der heutigen StädteRegion und Dorothee Beckmann aus Aachen nach 24 Jahren.  „Auch im Namen von Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier spreche ich Ihnen für die langjährige professionelle und engagierte Arbeit Dank und Anerkennung aus“, sagte Terodde bei der Übergabe der Urkunden. Die besten Grüße und Wünsche des Personalrates überbrachten Patrick Gier und Manuela Meyer-Sahlmann.

Die Lebensläufe der beiden Führungskräfte sind beeindruckend: „Sie haben unglaublich viele Ecken Deutschlands im Rahmen Ihrer Ausbildungen und Anstellungen kennengelernt. Schön, dass Sie beide so lange der StädteRegion treu geblieben sind.“ Angelika Kranz hat über Baden-Württemberg, Kiel, den Kreis Rendsburg, Bochum und Büttgen den Weg in die StädteRegion gefunden. „Der Liebe wegen“, wie sie selbst sagt, denn ihr Mann habe hier als Jurist in der Finanzbehörde einen Job gefunden. Die 62-jährige ist nicht nur diplomierte Sozialpädagogin. Sie hat den Zusatzstudiengang Religions- und Gemeindepädagogik absolviert und später noch ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit Auszeichnung bestanden. „Damals gab es für sozialpädagogische Fachkräfte nur wenig Entwicklungsmöglichkeiten. Deshalb habe ich mich zusätzlich mit der Organisation, Planung und Steuerung sozialer Dienstleistungen beschäftigt“, resümiert Kranz. Sie hat in fast allen Abteilungen des Jugendamtes gearbeitet und besonders bei den Frühen Hilfen ihre Akzente gesetzt. „Ich war nur nie im Allgemeinen Sozialen Dienst“, lacht sie. Besonders gerne denkt sie an die Kampagne „Sprich mit mir“, die sich mit einem Kernproblem der gesellschaftlichen Entwicklung beschäftigt: die Art und Weise, wie wir in einer zunehmend digitalen Welt miteinander kommunizieren.

Auch Dorothee Beckmann ist weit gereist, bevor Sie in Aachen heimisch wurde. Friedberg, Trier, Leichlingen, Erkelenz, Cuxhaven und Köln. „Meine Eltern sind oft umgezogen“, blickt Beckmann schmunzelnd zurück. Sie hat ursprünglich ein Studium der Germanistik und Anglistik aufgenommen, zugunsten der Erziehung ihres ersten Kindes aber wieder aufgegeben. Eine berufliche Neuorientierung führte sie dann zum Landschaftsverband Rheinland und zur Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, wo sie die Ausbildung für den gehobenen Dienst durchlief. Ihre Anstellung im Landessozialamt hat sie nach der Geburt des zweiten Kindes wieder aufgenommen, bevor sie 2000 zum Kreis Aachen kam und dort 2002 stellvertretende Arbeitsgruppenleiterin im Umweltamt wurde. „Ich durfte hier am ersten Führungskräfte-Nachwuchsprogramm teilnehmen und bin nur vier Jahre nach meiner Anstellung als Arbeitsgruppenleiterin ins Jugendamt gewechselt.“ Dort war sie „wegen ihrer besonders zuträglichen sozialen sowie kommunikativen Stärken“, wie es der damalige Amtsleiter in seiner Bewertung 2009 ausdrückte, eine sehr beliebte Kollegin und Mitstreiterin. „Das kann ich für beide Kolleginnen nur unterstreichen“, sagt Terodde, dem der engagierte und empathische Austausch fehlen wird.

Auf die abschließende Frage, worauf sie sich am meisten freuen, antworteten Kranz und Beckmann unisono, dass sie gemeinsam ein Projekt umsetzen wollen, um die Lesefähigkeit von Kindern zu fördern. Lesen unterstütze die Kinder in ihrer Entwicklung. Sich mit Texten auseinanderzusetzen fördere das eigenständige Denken. Auch Reisen stehen auf beiden Agenden: Angelika Kranz plant längere Touren mit dem Rad und Dorothee Beckmann möchte mit ihrem Mann im VW-Bus den Osten Deutschlands noch besser kennenlernen. Es wird also für beide alles andere als ein Ruhestand.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Weitere Beiträge

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner