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Di. 7 Mai. 2024
StartAachenAufstieg, oder was?

Aufstieg, oder was?

Gegen den 1. FC Bocholt kann Alemannia Aachen mit einem Sieg auch rechnerisch alles klar machen und in die 3. Liga aufsteigen

Wie genau der Samstagnachmittag in Aachen aussehen wird, weiß noch niemand. Klar ist: Ab 14 Uhr gastiert mit dem 1. FC Bocholt der Tabellendritte auf dem Tivoli.

Von Partylaune ist bei Alemannia-Trainer Heiner Backhaus keine Spur. Warum auch? „Uns fehlen nach wie vor zwei Punkte für den sicheren Aufstieg. Wir haben noch nichts in der Hand“, erinnert er auch vor dem Spitzenspiel gegen den 1. FC Bocholt mit Nachdruck all diejenigen, die schon sämtliche alkoholische Getränke kaltgestellt haben. Überhaupt lief die Woche am Tivoli ähnlich ab wie alle anderen. „Es wurde sogar noch härter gearbeitet“, berichtet Backhaus. Der Grund? „Wir müssen einfach besser spielen. Wir haben die letzten Partien oft mit mehr Glück als Verstand gewonnen“, ordnet der Coach selbstkritisch ein.

Das änderte allerdings nichts daran, dass nach dem jüngsten Auswärtssieg beim SC Paderborn II eine große Last von Spielern und Trainerteam abgefallen war. Zwar wurde der Aufstieg dort noch nicht geschafft, jedoch unternahmen die Tivoli-Kicker einen weiteren, gigantischen Schritt. So gigantisch, dass der Sprung in die 3. Liga bereits am Freitagabend ohne eigenes Zutun möglich ist – dann nämlich, wenn der direkte Verfolger Wuppertaler SV sein Auswärtsspiel bei Fortuna Köln nicht gewinnt. Backhaus will auch in diesem Fall von etwaigen Feierlichkeiten nichts wissen. „Wir bereiten uns am Freitag ganz normal auf Bocholt vor. Was am Abend passiert, können wir nicht beeinflussen“, sagt er.

Und der 1. FC Bocholt – das werden in dieser Saison alle halbwegs Interessierten mitbekommen haben – ist in der Tat ein Gegner, auf den man sich nicht akribisch genug vorbereiten könnte. In der vergangenen Woche schossen die „Schwatten“ um Top-Torjäger Malek Fakhro Kellerkind Rot Weiss Ahlen mit 5:0 ab. „Das ist eine Mannschaft, die wieder in die Spur gefunden hat. Die wollen uns in die Suppe spucken“, fasst Backhaus es zusammen. Die Elf vom Hünting war lange der Gejagte in der Regionalliga West, verlor die Tabellenführung erst kurz nach Rückrundenbeginn an die Alemannia. Danach war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Teams, erst allmählich konnte Schwarz-Gelb den FCB distanzieren. Für die Überraschungsmannschaft der Liga ist die Spielzeit 2023/24 trotz des Nicht-Aufstiegs dennoch jetzt schon ein voller Erfolg. Und: Das Team von Trainer Dietmar Hirsch war das einzige, das die Alemannia in der Backhaus-Ära schlagen konnte.

„Da wurden wir mit 3:0 nach Hause geschickt“, erinnert sich Bastian Müller an den grauen Novembertag am Hünting zurück. Und Kapitän Mika Hanraths, seines Zeichens ehemaliger Bocholter, fügt hinzu: „Wir haben uns viel von Bocholt abgeguckt. Die hatten eine Mentalität, da hat jeder für jeden gekämpft. Das haben wir von da an auch für unser Spiel verinnerlicht.“ Ergebnis dieser Erkenntnisse ist eine Ungeschlagen-Serie von 16 Spielen, die an diesem Wochenende in den Aufstieg gipfeln könnte. „Diese Vorzeichen kannst du nicht ausblenden. Trotzdem müssen wir weitermachen, bis es feststeht“, unterstreicht Müller, der bereits bei der Fast-Meisterschaft 2015 im Aachener Dress auflief. „Ich bin hier heimisch geworden. Auch für mich wäre es eine emotionale Sensation“, erklärt er.

Die Euphorie in der Stadt kennt natürlich kein Halten mehr, über 30.000 Fans werden im Spitzenspiel erwartet – der nächste Regionalliga-Zuschauerrekord bahnt sich an. Fit sein werden dabei übrigens alle Spieler, die es auch schon in der letzten Woche waren. Auch der im Training umgeknickte Sasa Strujic wird aller Voraussicht nach spielen können.

Alle Fans, die keine Karte mehr für das Topspiel ergattern konnten, können wie immer auf den Alemannia-Liveticker zurückgreifen. Daneben stehen auch der Audio-Stream von 100,5 – DAS HITRADIO und der SPORTTOTAL-Livestream bereit. Mit Blick auf die Bilanz steht für die Alemannia bei neun Siegen, vier Remis und acht Pleiten ein leichtes Plus zu Buche.

Schiedsrichter der Partie vom 31. Spieltag ist wie im Hinspiel Patrick Holz aus Münster. Er wird unterstützt von Dr. Philip Roedig und Armin Sieber.

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