Am Samstag um 14 Uhr gastiert die Alemannia beim SC Paderborn II. Der Aufstieg in die 3. Liga ist bereits dort möglich, liegt aber nicht in der eigenen Hand. Über 3.600 Gästefans werden erwartet.
Es war der mit Abstand größte Schockmoment in einer sonst so erfreulichen Saison: Als Aldin Dervisevic im Hinspiel gegen den SC Paderborn II in der 55. Minute eine Hereingabe von rechts zur Ecke klären wollte, bot sich den Fans auf dem Tivoli ein dramatisches Bild. Der Alemannia-Verteidiger riss sich im Fallen das Syndesmoseband, brach sich das Wadenbein und zog sich zusätzlich mehrere Bänderrisse im Sprunggelenk zu. Eine Horrorverletzung, die auch die Gegenspieler die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließ. Der 2:1-Sieg der Schwarz-Gelben rückte an diesem Tag komplett in den Hintergrund.
Das war Ende Oktober, ist nun also beinahe ein halbes Jahr her. Inzwischen hat Dervisevic das Gröbste hinter sich und taucht seit einigen Wochen wieder im Spieltagskader auf. Für einen Einsatz hat es bisher noch nicht gereicht. „Es wäre natürlich schön, wenn ich genau gegen den Gegner mein Comeback feiern könnte, gegen den ich mich verletzt habe“, merkt der 21-Jährige an. Seit geraumer Zeit musste er seine Mitspieler nun schon von außerhalb des Feldes beobachten. Wenn es nach Dervisevic ginge, könnte sich das mal wieder ändern, er fühlt sich so weit fit. „Zur Not haue ich mir noch einen Rote-Beete-Saft rein“, lacht der gebürtige Frechener.
Die Chancen auf einen Startelfeinsatz am Samstag stehen für den jungen Abwehrmann jedoch nicht allzu passabel, „dafür ist es einfach noch zu früh“, klärt sein Trainer Heiner Backhaus auf. Stattdessen dürfte sich Franko Uzelac für die Anfangself bereithalten und soll den gelbgesperrten Jan-Luca Rumpf ersetzen. „Franko ist ein absoluter Teamplayer, der sich in den letzten Monaten vorbildlich der Mannschaft untergeordnet hat. Er hat es verdient, zu spielen“, berichtet der Coach, der sich über einen weiteren Rückkehrer freuen darf: Nils Winter ist nach seinem Bänderriss wieder zurück und wird im Kader stehen, auch er könnte nach anderthalbmonatiger Pause sein Comeback feiern. Hinter den Einsätzen von Uli Bapoh, der zuletzt nicht voll mittrainierte, und Lukas Scepanik stehen derweil Fragezeichen.
Ein Ausrufezeichen dagegen will die schwarz-gelbe Elf in der Paderborner Home Deluxe Arena in Sachen spielerische Stärke setzen. „Wir wissen, dass die spielerische Leistung gegen Ahlen trotz des Ergebnisses nicht optimal war. Wir wissen auch, dass wir besser spielen können und müssen“, mahnt Backhaus an. Unabhängig davon zählt für den Pro-Lizenz-Anwärter jedoch wie immer nur eines: die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. „Natürlich wollen wir schon in Paderborn den Aufstieg feiern, aber vorher haben wir ein hartes Stück Arbeit vor uns“, stellt der Trainer klar. Zudem reicht ein Alemannia-Sieg noch nicht für den Sprung in Liga drei, parallel darf der Wuppertaler SV gegen Fortuna Düsseldorf II nicht gewinnen. „Schwer wird es vor allem, wenn der Gegner mit Profi-Unterstützung aufwartet“, erinnert Backhaus.
An diesem Montag war das der Fall, als die U21 der Paderborner den FC Wegberg-Beeck mit Profi-Hilfe 4:1 schlug und sich damit ein Acht-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz aufbaute. Die Elf von Trainer Dennis Schmitt konnte mit dem wichtigen Dreier nach fünf Spielen ohne Sieg mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern und steht nun auf Rang 13.
Auf Rang eins steht die Alemannia währenddessen nicht nur in der sportlichen Tabelle, sondern auch im Zuschauerranking. Das beweist einmal mehr die Anzahl an Fans, die das Team nach Ostwestfalen begleiten werden: Über 3.600 schwarz-gelbe Anhänger werden in Paderborn erwartet, ergo: Heimspiel! Wer sich kein Ticket für das zweite Pflichtspiel der beiden Teams überhaupt sichern konnte, kann wie immer auf den Alemannia-Liveticker sowie die Streams von 100,5 – DAS HITRADIO und SPORTTOTAL zurückgreifen.
Schiedsrichter der Partie des 30. Spieltags ist Jonah Samuel Besong aus Duisburg. Er wird assistiert von Jens Laux und Emircan Kandemir.