Aachen. Das Handwerk in der Region Aachen spielt eine bedeutende Rolle als Motor der Integration, insbesondere durch die steigende Anzahl von Auszubildenden mit Migrationshintergrund. Der Jahresbericht 2022 der Handwerkskammer Aachen zeigt, dass knapp elf Prozent aller Azubis zuletzt einen ausländischen Pass hatten. Seit der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 hat es hier eine bemerkenswerte Veränderung gegeben. Die Mehrheit der ausländischen Auszubildenden kommt mittlerweile aus Syrien, gefolgt von Afghanistan und Irak. Die Türkei belegt den vierten Platz, nachdem sie jahrelang die Top-Platzierung in der Statistik einnahm. „Im Handwerk ist es egal, woher man kommt. Es ist nur wichtig, wohin man will“, erinnert Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, an den Leitspruch des Handwerks. Die Handwerkskammer Aachen engagiert sich aktiv für die Förderung der Integration, indem sie gezielt Maßnahmen ergreift, um Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zum Handwerksberuf zu erleichtern. Dazu gehören spezielle Informationsveranstaltungen, individuelle Beratungsgespräche und die Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse. „Hier sehen wir eine enorme Dynamik: Allein im ersten Halbjahr 2023 haben wir rund 500 Beratungen durchgeführt, was eine Verdopplung zum Vorjahr bedeutet“, führt Stoffels aus. Vor diesem Hintergrund begrüßt das Handwerk auch das neue Zuwanderungsgesetz, das den Zugang ausländischer Fachkräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt deutlich vereinfachen soll. „Dies ist auch angesichts des Fachkräftemangels von großer Bedeutung, um das Handwerk auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, betont Stoffels mit Blick auf etwa 4.000 fehlende Fachkräfte allein im Kammerbezirk Aachen. Der Jahresbericht der Handwerkskammer Aachen bietet einen umfassenden Überblick über die Situation der rund 17.500 Handwerksbetriebe in der StädteRegion Aachen sowie den Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, die zusammen etwa 86.000 Personen beschäftigen und einen Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erwirtschaften. Das Handwerk ist somit nicht nur einer der größten Arbeitgeber der Region, sondern auch ein Garant für stabile Steuereinnahmen für das Land und die Kommunen. Zudem ist das Handwerk traditionell eine der führenden Branchen in der Ausbildung. Im vergangenen Jahr erlernten über 5.600 Auszubildende einen der 130 Ausbildungsberufe im Handwerk. Weitere Informationen finden Sie unter www.hwk-aachen.de/Jahresbericht-2022. |
Handwerk ist Motor der Integration
Elf Prozent der Azubis haben einen ausländischen Pass - Syrien führt erstmals Liste der Herkunftsländer an