Mit zwei Siegen am Stück in petto muss die Alemannia am Samstag um 14 Uhr bei der SpVgg Unterhaching ran. Trotz unsicherer Vorzeichen gab es in der Vorbereitung auf die Partie beim Tabellenletzten wenig Unterschiede zum Normalablauf. Nils Winter fällt derweil länger aus.
Zwei Wochen Pause sind vorüber, jetzt möchte die Elf von Trainer Heiner Backhaus im Ligageschäft wieder so richtig angreifen. Gründe für eine breite Brust gibt es allemal, denn die Tivoli-Elf konnte neben einem Testspiel in der Länderspiel-Auszeit beim belgischen Zweitligisten Lierse SK (2:0) auch die letzten beiden Ligapartien für sich entscheiden. „In Lier haben die Jungs gespielt, die in Ingolstadt und gegen Rostock keine oder wenig Einsatzzeit bekommen hatten. Alle haben das gut gemacht und alle haben in dieser Woche auch gut trainiert“, berichtet Backhaus anerkennend. Eine richtige Fußballpause habe es bei ihm derweil nicht gegeben, sagt er: „Es gab einen kleinen Abstecher zur Familie.“ Dann sei das runde Leder wieder voll im Fokus gewesen.
Gekickt wird mit diesem runden Leder diesmal im uhlsport PARK in Unterhaching – auch, wenn dies lange nicht klar war. „Ich wusste aller organisatorischen Widrigkeiten zum Trotz, dass wir spielen werden. In unserer Vorbereitung auf das Spiel gab es daher keine Abweichungen in den Abläufen. Schade ist es für unsere Fans, auf die wegen der kurzfristigen Ansetzung nun erhöhte Kosten zukommen“, hat der Coach der Alemannia größten Respekt vor jedem einzelnen, der nun noch die Reise in die knapp 650 Kilometer entfernte Münchener Vorstadt antritt. Kleiner Spoiler: Rund 1000 Alemannen werden in Haching erwartet, etwa 600 Karten wurden bis Donnerstagmittag abgesetzt.
Aufgrund der lediglich kurzfristigen Gewissheit darüber, dass am Samstag auch tatsächlich im uhlsport PARK gespielt wird, reist die Mannschaft bereits am Freitagnachmittag mit dem Flieger nach München. Abgehoben wird bei den Schwarz-Gelben allerdings nur auf dem Rollfeld – mental gelte es dagegen „trotz zweier Siege in Folge die Füße auf dem Boden zu behalten“, wie Backhaus mahnt. Zwar tritt die Tivoli-Elf mit der Spielvereinigung beim scheinbar abgeschlagenen Tabellenletzten an, dennoch „müssen wir jedem den Zahn ziehen, der denkt, dass das eingeplante drei Punkte sind“, stellt der Alemannia-Trainer klar. „Wir sind mit der richtigen Einstellung in der Lage, jeden Gegner in dieser Liga zu schlagen. Bei fehlender Demut können wir aber auch gegen jeden verlieren“, weiß Backhaus.
Heister fraglich, Goden voraussichtlich nächste Woche ein Thema
Zumal der Gegner aus Oberbayern in den vergangenen Spielen keineswegs die schlechtere Mannschaft gewesen sei. „Sie haben Saarbrücken zu Hause besiegt und damit die lange Ungeschlagen-Serie des Gegners beendet. Zudem haben sie weit weniger zu verlieren als wir“, hält Backhaus mit Blick auf das bevorstehende Abstiegskampf-Duell fest. Die Spielvereinigung entließ in der Vorwoche nach nicht einmal drei Monaten ihren neuen Trainer Heiko Herrlich, wie auch im Hinspiel auf dem Tivoli (3:1) wird damit der bisherige Co-Coach Sven Bender an der Seitenlinie stehen. Ob der frühere BVB-Profi die zuletzt trotz der eher missratenen Ergebnisse passabel agierende Hachinger Defensive – nur acht Gegentore fielen in den letzten sechs Spielen – weiter stabilisieren kann, wird sich zeigen.
Stabilisieren konnte sich in der Spielpause auch der noch angeschlagene Kevin Goden, dem nach seinem Muskelfaserriss aller Voraussicht nach in der nächsten Woche gegen Bielefeld wieder ein Kaderplatz winken dürfte. Auch der zuletzt kranke Leo Putaro ist wieder ins Lauftraining zurückgekehrt. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Florian Heister, der im Training über Achillessehnenbeschwerden klagte. „Am Freitag soll er aber wieder trainieren“, berichtet Backhaus. Sicher ausfallen wird Nils Winter, der sich im Testspiel gegen Lierse einen Knorpelschaden zuzog und bereits operiert wurde. „Wenn alles gut verläuft, ist hier jedoch nur mit etwa vier Wochen Ausfallzeit zu rechnen“, ist der Alemannia-Coach zuversichtlich, im Saisonendspurt wieder auf den Rechtsverteidiger bauen zu können. Anas Bakhat soll nach muskulären Problemen unterdessen wieder in den Kader zurückkehren.
Wer am Samstag nicht zu den rund 1000 wackeren Gästefans zählt, kann die Partie des 30. Spieltags in Haching sowohl im Alemannia-Liveticker als auch im 100,5 Alemannia Livestream oder im Video-Stream von MagentaSportverfolgen. Die Bilanz beider Klubs zählt 13 bisherige Duelle und spricht leicht für die Kaiserstädter, die sieben Spiele gewinnen konnten. Fünfmal siegte die Spielvereinigung, einmal wurden die Punkte geteilt. Schiedsrichter des 14. Aufeinandertreffens ist Daniel Bartnitzki aus Erfurt. Assistiert wird er von Roman Potemkin und Henry Müller. Vierter Offizieller ist Jonas Krzyzanowski.