StädteRegion Aachen. Seit fünf Jahren rücken immer am 19. März die Gesundheitsämter in den Fokus. Deren umfassendes Angebot reicht von A wie Apothekenkontrolle bis Z wie zahnärztliche Untersuchungen von Schulkindern. Wie breitgefächert und umfangreich die Aufgaben des Gesundheitsamtes der StädteRegion Aachen sind, lässt sich an beeindruckenden Zahlen des Jahres 2023 und des Schuljahrs 2022/2023 nachweisen. Für die Leiterin Dr. Monika Gube steht mit Blick auf den Tag der Gesundheitsämter fest: „Auf diese Mannschaft kann man stolz sein!“
Eine der wohl wichtigsten Aufgaben betrifft alle Menschen in der StädteRegion Aachen: Das Gesundheitsamt prüfte mit 7700 Befunden die einwandfreie Qualität des Trinkwassers und des Badewassers. Die Hygieneüberwachung nahm 324 Begehungen von Einrichtungen vor. Darüber hinaus erfolgten rund 11.700 Belehrungen zum Umgang mit Lebensmitteln laut Infektionsschutzgesetz. Etwa 1500 Beratungen und Testungen fanden in den HIV/STI-Sprechstunden statt. Insgesamt 15.800 Mal wurden meldepflichtige Infektionskrankheiten mitgeteilt.
Die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen bildet einen zentralen Baustein der Arbeit im Gesundheitsamt. Etwa 5100 Einschulungsuntersuchungen wurden gezählt; hinzu kamen 500 weitere Untersuchungen für sogenannte Seiteneinsteiger, Gutachten zu sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf sowie zur Entlassung aus der Schule. Etwa 24.000 Kinder wurden in den zahnärztlichen Reihenuntersuchungen und rund 30.300 bei den Prophylaxe-Impulsen erreicht. Bei 5145 Kindern wurde zudem eine Fluoridierung vorgenommen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Gesundheitsamt der StädteRegion auf der Prävention. Hebammen und Kinderkrankenschwestern nahmen 2750 Mal Kontakt zu Familien im Rahmen der Frühen Hilfen auf. Logopädinnen der Sprachheilambulanz testeten 600 Mal in Kitas.
Zu den typischen Aufgaben eines Gesundheitsamtes zählt die amtsärztliche Begutachtung. Nach Einstellungsuntersuchungen wurden von den Mitarbeitenden der StädteRegion Aachen etwa 3000 Gutachten erstellt. Im vergangenen Jahr wurden zudem mehr als 3100 „zweite Leichenschauen“ vorgenommen.
Der Sozialpsychiatrische Dienst zählte im vergangenen Jahr 5400 Kontakte zu rund 2100 Klienten. An den neun Standorten der Kontakt- und Beratungsstellen für psychisch Kranke erhielten etwa 1400 Personen rund 25.800 niedrigschwellige Angebote und 6700 Telefon-Beratungen. In der Suchthilfe an den Standorten Stolberg und Eschweiler fanden 1135 Beratungsgespräche statt. Darüber hinaus wurden 280 Selbsthilfegruppen betreut, hunderte Gutachten (unter anderem für Gerichte, Beihilfestellen und Sozialämter) geschrieben und 700 Berufserlaubnisse für Prüfungsteilnehmer in nicht-akademischen Heilberufen erteilt.
Auch die Kontrolle der 128 öffentlichen Apotheken in der StädteRegion gehört zu den Aufgaben der insgesamt etwa 180 Mitarbeitenden, die sich aktuell etwa 137 Stellen teilen. Kleiner Wehrmutstropfen für die Leiterin des Amtes: „Bund und Länder haben 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) beschlossen, um die Arbeit der Gesundheitsämter zu modernisieren und besser zu vernetzen. Da der ÖGD-Pakt befristet ist, werden wir uns stand heute Ende 2026 von etwa 20 Kolleginnen und Kollegen verabschieden müssen“. Die Analyse des vergangenen Jahres stellt die wesentlichen Aufgaben des Gesundheitsamtes dar, ist aber nicht abschließend.
Das Robert-Koch-Institut erklärte zum ersten Mal den 19. März 2019 zum „Tag des Gesundheitsamtes“. Mit diesem Gedenktag sollen die 380 kommunalen Gesundheitsbehörden Deutschlands gewürdigt werden.