Mit Krippen verbinden viele Menschen Erinnerungen an das Weihnachtsfest im Kreis der Familie. Figuren von Menschen und Tieren, arrangiert in einer Miniaturlandschaft um den Stall von Bethlehem, veranschaulichen das zentrale Geschehen der Weihnacht und werden oft von Generation zu Generation weitergegeben. Das Couven Museum zeigt vom 24. November bis 4. Februar mehrere Krippen aus Privatbesitz. „Wir haben Exponate ausgewählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Je nach Herkunftsort und Material“, erläutert Kuratorin Dilara Uygun-Mrozek, „variieren sie extrem in Erscheinungsbild und Ausstattung.“
Unter anderem sind zu sehen: Eine Krippenpyramide aus Wiesa, eine Kastenkrippe mit Figuren aus dem pflanzlichen Material Tragant, eine Krippenpyramide mit Figuren des Traditionshauses Marolin sowie eine Krippe in Form eines Deckenleuchters. Sehr ausgefallen kommt eine orientalisch anmutende Biedermeierkrippe daher. Ein besonders seltenes Stück ist eine Ruinenkrippe, die Teil eines ganzen Weihnachtsberges war. „Ein weiteres Highlight ist unsere Hauskrippe“, so Carmen Roebers, Leiterin des Couven Museum. „Sie ist eine Schenkung der Aachener Familie Schiffers. Die Figuren sollen sich seit circa 350 Jahren im Familienbesitz befinden.“
Es ist Brauch, die Krippe spätestens zu Weihnachten, häufig aber
auch schon zur Adventszeit aufzustellen. Im Laufe der Weihnachtszeit verändern viele Krippen ihr Erscheinungsbild. Es entstehen tausend Ideen für die Erzählung eines einzigen Themas: Beginnend mit der Suche von Maria und Josef nach Obdach, über das neugeborene Christuskind und die Verkündigung durch die Engel bis hin zur Ankunft der Hirten und die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Ganze Landschaften und Szenarien werden individuell ergänzt. Dr. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne, unterstreicht: „Es ist kein Zufall, dass die Ausstellung bis Anfang Februar zu sehen ist. Nach dem Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar endete die Weihnachtszeit traditionell erst mit dem Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar, auch Mariä Lichtmess genannt.“ Die Krippe blieb zumeist bis zu diesem Datum stehen.
Das Couven Museum ist in diesem Jahr wieder Teil des Aachener Krippenweges. Auch das Internationale Zeitungsmuseum, das ebenfalls zur Route Charlemagne gehört, wird Station des Krippenweges sein.
Kuratorin der Ausstellung ist Dilara Uygun-Mrozek.