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Do. 19 Sep. 2024
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Alemannia besiegt Viktoria Köln

1:0-Heimsieg ist der erste Heimerfolg in der 3. Liga seit 11 Jahren

Der Mini-Knoten ist geplatzt an diesem 5. Spieltag: Dank des Treffers von Sasa Strujic (45.) kurz vor der Pause bezwang die Alemannia am Sonntagabend Viktoria Köln auf dem Tivoli mit 1:0 und sicherte sich so vor 23.800 Fans den ersten Heimsieg der Drittliga-Saison.

Viel Aufwand betrieben und nicht belohnt worden: So ließen sich die beiden Spiele in Cottbus und gegen Aue beschreiben, die dem Heimauftritt gegen die Domstädter vorausgegangen waren. An diesem Fluchtlichtspieltag im eigenen Wohnzimmer sollte es anders laufen, dieses positive Mindset wollte die Mannschaft von Alemannia-Coach Heiner Backhaus von Minute eins an auf den grünen Rasen transportieren. Anders als gegen Aue sah es zunächst auch rein personell aus, der Trainer hatte seine Anfangsformation auf drei Positionen verändert. Lamar Yarbrough und Leandro Putaro kamen jeweils zu ihrem Startelfdebüt mit dem Adler auf der Brust, sie fingen für Felix Meyer und Kevin Goden an. Zudem spielte Florian Heister für Nils Winter auf der rechten Seite.

Die Hausherren begannen gegen den bisherigen Tabellenzweiten forsch, ein Schussversuch des bei einem Standard aufgerückten Jan-Luca Rumpf wurde an der Sechzehnerkante abgeblockt (3.). Die von Olaf Janßen trainierten Gäste hatten in der Vorwoche allerdings Hansa Rostock mit 3:0 aus dem Stadion gefegt und daraus reichlich Selbstvertrauen gezogen, was nach gut zehn Minuten sichtbar wurde. Bryan Henning schickte Said El Mala per langem Ball in die Schnittstelle, Aachens Kapitän Mika Hanraths eilte hinterher und konnte den jungen Angreifer frei vor Keeper Marcel Johnen gerade so mit einem starken Tackling abwimmeln (11.). Die Tivoli-Kicker antworteten in Person von Standardspezialist Anton Heinz, der einen ruhenden Ball aus etwa 25 Metern zu zentral auf Kölns Keeper Dudu platzierte (18.).

Es war eine eher chancenarme erste Halbzeit mit vielen ungefährlichen Standards, die Alemannia gewann jedoch zunehmend die Spielkontrolle. Mit Ausnahme einer Einzelaktion von El Mala, der nach einem kleinen Solo aus 16 Metern Johnen anschoss (30.), ließ die Backhaus-Elf vor dem eigenen Gehäuse nur wenig zu. Auf der gegenüberliegenden Seite probierte es Lukas Scepanik nach Heinz-Ablage direkt (35.) und scheiterte an Dudu. Einen hatten die Kaiserstädter dann aber noch im Köcher und schlugen zum sogenannten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ zu: Baxter Bahn legte auf die rechte Seite zu Heister heraus, dessen Flanke die Brust von Scepanik fand. Die Ablage steckte Soufiane El-Faouzi in die Schnittstelle zu Strujic, der Sidny Lopes Cabral abschüttelte und den Ball durch die Beine von Dudu zum 1:0 ins Netz murmelte (45.).

Alemannia erstickt Ausgleichsbemühungen im Keim

Das umjubelte Tor kurz vor dem Seitenwechsel schien dann ein Wirkungstreffer für die Kölner Viktoria zu sein, die sich nur schwerlich dazu aufraffen konnte, in Durchgang zwei vor dem Aachener Tor für Gefahr zu sorgen. Lediglich Lex-Tyger Lobinger vergab aus guter Position nach dem Wiederanpfiff, indem er weit über das Tor schoss (47.). Dann jedoch erhöhte das Backhaus-Team offensiv die Schlagzahl und ließ die Gäste dazu ihrerseits kaum zur Entfaltung kommen. Frei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ tauchte Schwarz-Gelb in regelmäßigen Abständen vor dem Viktoria-Gehäuse auf und setzte so immer wieder Nadelstiche.

In Minute 64 rasselten Torschütze Strujic und Kölns Kapitän Christoph Greger dann bei einem Zweikampf schmerzhaft mit den Köpfen zusammen, woraufhin beide ausgetauscht werden mussten. Bei der Alemannia ersetzte Felix Meyer Strujic positionsgetreu. Die Schlussviertelstunde brach an, doch das große Aufbäumen der Jungs von der Schäl Sick blieb aus – zu dicht war das Alemannia-Abwehrbollwerk, das allerdings auch gar nicht richtig gefordert wurde. Stattdessen wäre es beinahe dem eingewechselten Goden vorbehalten, den Sack bereits nach Ablauf der sechsminütigen Nachspielzeit endgültig draufzumachen – der Stürmer scheiterte nach Meyer-Vorarbeit jedoch im Eins-gegen-Eins-Duell mit Dudu (90.+8). Am Schluss stand so vorne zwar nicht die Zwei, aber hinten die Null, sodass die Schwarz-Gelben auch gleichzeitig ihren ersten Heimsieg in der 3. Liga seit dem 11. Mai 2013 bejubeln durften. Großer Wermutstropfen war neben der Strujic-Verletzung jedoch leider auch die Situation von Keeper Johnen, der kurz vor dem Ende mit Kölns Lars Dietz zusammenprallte und nach dem Spiel ins Krankenhaus gefahren werden musste. Gute Besserung, Sasa und Marcel!

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