Bergheim. Der Kohleausstieg rückt näher und der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist längst Realität. Land und Kommunen entwickeln gemeinsam nachhaltige Konzepte, um Arbeitsplätze, Wohlstand und Umwelt zu sichern. Zentrale Bausteine sind der Ausbau der Schieneninfrastruktur und innovative Mobilitätsprojekte, die eine zukunftsfähige Mobilität für die Region ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund luden die Aufgabenträger für den Regional- und S-Bahn-Verkehr – go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) – sowie das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) heute zur Konferenz „Nahverkehr der Zukunft: Rheinisches Revier im Fokus“ ins Bürgerhaus Quadrath-Ichendorf ein. Rund 300 Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand zentraler Nahverkehrsprojekte in der Region zu informieren.
go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober hieß die Teilnehmenden willkommen. In seiner Begrüßung hob er den sichtbaren Fortschritt der regionalen Mobilitätsinitiativen hervor: „Die Mobilitätsprojekte im Rheinischen Revier zeigen, wie Strukturwandel konkret wird – für die Menschen, für die Region.“
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, hob in der von ihm gehaltenen Keynote die Bedeutung der großen Schieneninfrastrukturprojekte als Rückgrat der zukünftigen Mobilität hervor und betonte die Notwendigkeit eines differenzierten und vernetzten Angebots – von On-Demand-Verkehren über S-Bahn-Systeme bis hin zu Radschnellverbindungen und Sharing-Angeboten.
Im Rahmen der Konferenz kamen regionale Expertinnen und Experten zusammen, um zentrale Fragen zur Mobilität im Rheinischen Revier zu erörtern. In einer ersten Diskussionsrunde stand die Rolle des öffentlichen Nahverkehrs im Strukturwandel im Mittelpunkt. Dabei wurden sowohl Herausforderungen als auch Chancen beleuchtet, wie der ÖPNV zur nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen kann.
Eine zweite Runde widmete sich der Pendlerrealität im Revier. Diskutiert wurden bewährte Ansätze im Mobilitätsmanagement, die Bedeutung betrieblicher Strategien sowie der dringende Bedarf einer leistungsfähigen ÖPNV-Infrastruktur, um das tägliche Pendeln effizienter und attraktiver zu gestalten.
Ergänzt wurden die Diskussionen durch mehrere Fachvorträge, die fundierte Einblicke in die komplexen Zusammenhänge des Strukturwandels boten. Im Fokus standen hierbei unter anderem geotechnische Herausforderungen, modellgestützte Analysen von Verkehrs- und Energieinfrastrukturen, städtebauliche Konzepte zur Förderung des öffentlichen Verkehrs sowie die Nutzung gebündelter Mobilitätsdaten für eine klimafreundliche Zukunft. Darüber hinaus wurde die Perspektive einer öffentlichen Nachnutzung der RWE-Werksbahn eingehend beleuchtet.
Ein begleitender Infomarkt während der Konferenz bot Einblicke in aktuelle Mobilitätsprojekte aus dem Rheinischen Revier – von flexiblen On-Demand-Angeboten wie dem Kraftraum-Shuttle über geplante Stadtbahnverlängerungen und neue Schienenverbindungen bis hin zu digitalen Lösungen für Mobilstationen und Radverkehr. Kommunen, Verkehrsverbünde und Projektträger zeigten, wie innovative Konzepte und regionale Zusammenarbeit das Rheinische Revier Schritt für Schritt zum Mobilitätsrevier entwickeln. Tiefergehende Informationen erhielten die Besucher*innen durch spezifische Kurzvorträge an den einzelnen Ständen.
Bianca Achilles, Leiterin Stabsstelle Rheinisches Revier & Regionale Kooperationen bei go.Rheinland und Christopher Kirchberg, Fachgruppenleiter Infrastrukturentwicklung beim VRR, zogen gemeinsam das Fazit zur Veranstaltung. „Die Nahverkehrskonferenz hat eindrucksvoll gezeigt, wie zentral Mobilität für den Strukturwandel im Rheinischen Revier ist. Gemeinsam mit unseren Partnern treiben wir Projekte voran, die nicht nur Infrastruktur schaffen, sondern auch Lebensqualität und Teilhabe ermöglichen“, betonte Bianca Achilles.
Christopher Kirchberg unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung: „Die vorgestellten Projekte – von neuen Bahnverbindungen bis zu innovativen Shuttle-Konzepten – zeigen, wie dynamisch und zukunftsorientiert die Region unterwegs ist. Die enge Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen und Verkehrsverbünden ist dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Mobilitätswende.“

