Es geht gnadenlos weiter mit Fußball: Im Rahmen der dritten Englischen Woche in Folge empfängt die Alemannia am Dienstagabend um 19 Uhr Erzgebirge Aue auf dem Tivoli. Für Spieler wie Trainerteam bleibt dadurch keine Zeit zum Luftholen.
Es geht gnadenlos weiter mit Fußball: Im Rahmen der dritten Englischen Woche in Folge empfängt die Alemannia am Dienstagabend um 19 Uhr Erzgebirge Aue auf dem Tivoli. Für Spieler wie Trainerteam bleibt dadurch keine Zeit zum Luftholen.
Auswärtssiege sind schön, vor allen Dingen, wenn sie derart hoch ausfallen wie das 5:1 der Alemannia am Samstagnachmittag in Schweinfurt. Nach einer ausbaufähigen ersten Hälfte hatte Schwarz-Gelb mit den Schnüdeln in Halbzeit zwei kurzen Prozess gemacht, unter anderem ein Blitz-Hattrick von Mika Schroers sorgte nach Schlusspfiff für jede Menge lachende Gesichter bei Spielern und Fans. Auch Trainer Benedetto Muzzicato wird sich sicherlich über den Sieg gefreut haben – wer jetzt aber denkt, dass der frisch gebackene 47-Jährige, der obendrein am Spieltag noch Geburtstag hatte, während der Rückfahrt mit seinem Trainerteam und einem eisgekühlten Getränk auf den deutlichen Erfolg im Sachs-Stadion angestoßen hat, der liegt weit daneben. „Es gibt keine Pause in diesen Tagen. Drei Englische Wochen am Stück sind schon außergewöhnlich. Wir haben auf der Fahrt zurück nach Aachen schon wieder den Fokus auf Aue gelegt und die Nachbesprechung vorbereitet“, gewährt Muzzicato einen Einblick in die Abläufe.
Denn wie bereits angeklungen hat dem Fußballlehrer trotz des eindeutigen Ergebnisses pro Schwarz-Gelb nicht alles gefallen beim Auswärtsspiel in Unterfranken. „In der ersten Hälfte haben wir viele Momente nach Ballgewinn schlecht ausgespielt und nahe der Box die falschen Entscheidungen getroffen. Auch das Verhalten nach Ballverlust haben wir in einer kurzen Videoanalyse thematisiert“, legt Muzzicato bewusst den Finger in die Wunde. In der Tat hatte seine Elf kurz nach dem 0:1-Rückstand Glück, dass Schweinfurts linker Flügelspieler Uche Obiogumu unter Eingreifen von Alemannia-Keeper Jan Olschowsky mit seinem Schuss nur die Latte traf – „wenn du da 0:2 zurückliegst, kann dir das wieder keiner erklären“, mahnt der Coach der Tivoli-Kicker. So aber berappelten sich seine Jungs und beim sehenswerten Ausgleichs-Freistoß von Lukas Scepanik „ist in den Köpfen der Spieler viel abgefallen“, beobachtete deren Trainer. Und weist darauf hin, dass sich gerade auf dominante Auftritte, wie es dann im zweiten Durchgang der Fall war, niemals ausgeruht werden dürfe.
Ausruhen konnte sich auch Florian Heister am Wochenende nicht wirklich. Der Rechtsverteidiger fehlte nämlich aus einem sehr schönen Grund beim Auswärtssieg in Schweinfurt: Er wurde Vater. „In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat er gar nicht geschlafen“, berichtet Muzzicato, zeigte sich aber erfreut, Heister am Montag wieder zurück im Training begrüßen zu dürfen. „Wir müssen jetzt schauen, wie fit er im Hinblick auf Dienstag ist“, sagt der Coach. Für das erste Tivoli-Flutlichtspiel dieser Saison gegen Erzgebirge Aue hat sich derweil kein weiterer seiner Spieler abgemeldet, es bleibt damit bei den vier schon bekannten Verletzungsausfällen Hanraths, Torsiello, Wagner und Lorch. „Sicherlich ist aber der ein oder andere nach diesen vielen Partien in so kurzer Zeit müde“, bemerkt Muzzicato, der damit subtil ankündigt, dass Änderungen in der Startelf gegen die Veilchen durchaus zu erwarten sind.
Aue auswärts noch ohne Zähler
Zu erwarten ist außerdem ein Gegner, der sich aktuell zwar auf einem Abstiegsplatz befindet, durch das 2:0 am Samstag gegen 1860 München im sogenannten Krisenduell jedoch wieder Mut geschöpft hat. „Auch in den vier Spielen davor war Aue trotz vier Niederlagen selten das schlechtere Team. Das kennen wir ein bisschen von uns selbst“, zieht der Alemannia-Coach Parallelen zur Elf aus dem Lößnitztal. Die von Jens Härtel trainierten Erzgebirgler sind als einziger Drittligist auswärts noch komplett punktlos, holten alle ihre sieben Zähler bis dato zu Hause. Aber auch auf fremdem Geläuf „kann Aue viel kreieren, was uns stresst. Alleine Marvin Stefaniak oder Julian Guttau können echte Gamechanger sein. Wir haben großen Respekt vor dem Gegner“, erklärt Muzzicato, der aber betont: „Ich weiß, dass die Jungs ein gutes Spiel machen und alles auf dem Platz lassen werden. Die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg und hat Lust zu performen. Darauf können sich die Fans freuen.“
Apropos Fans: Derer 19.500 werden am Dienstagabend zum Flutlichtkick an der Krefelder Straße erwartet, rund 250 reiselustige Gäste werden den weiten Weg aus Sachsen in die Kaiserstadt antreten. Wer die Alemannia nicht vor Ort zum zweiten Heimsieg schreien kann, greift wie immer auf den Alemannia-Liveticker, den 100,5 Alemannia Livestream oder den Video-Stream von MagentaSport zurück. Die Bilanz spricht unterdessen für die Veilchen, die sieben von 14 Duellen für sich entscheiden konnten. Viermal gab es einen schwarz-gelben Sieg, dreimal ein Remis. Das 15. Aufeinandertreffen wird an diesem 9. Drittliga-Spieltag geleitet von Kevin Behrens aus Algermissen. Assistiert wird dieser von Björn Behrens und Daniel Piotrowski, Vierter Offizieller ist Marcel Gasteier.