Der Bunker in der Zeppelinstraße in Aachen-Forst ist inzwischen zu einem farbenfrohen Hingucker geworden. Der Künstler Jagama (Alex Shifferaw) hat sein Kunstwerk an der Bunkerwand fertig gestellt. Drei Wochen lang stand der Künstler fast jeden Tag auf dem Gerüst an der Fassade und hat der vormals unansehnlichen Wand ein komplett neues Gesicht gegeben. Jagama sagte dazu: „Den Namen „Forst“ verbinde ich mit organischen Formen, Grün, Runterkommen, Durchatmen… Und dies möchte ich auch im Bild zum Ausdruck bringen. Die maroden grauen Mauern des Bunkers werden aufgebrochen und geben den Blick frei auf ein(en) Forst mit einem Gesicht voll Zuversicht und Bewohnern, die sich eine Heimat schaffen.“
Begeisterung in der Nachbarschaft
Schon während des Entstehungsprozesses sorgte die Fassadengestaltung des zuvor trist grauen Bunkers für viel Aufsehen in der Nachbarschaft. Immer wieder bestaunten Passant*innen und Nachbar*innen den Fortschritt auf der großen Fassade. Auch Schulkinder der gegenüberliegenden Montessori-Grundschule Mataréstraße besuchten den Künstler, schauten ihm bei der Arbeit an der Fassade über die Schulter und durften sogar selbst das Sprayen ausprobieren. Dies gab dem Künstler zusätzliche Motivation: „Großen Dank an die Anwohner und besonders an die Kinder, die mich mit ihrer Begeisterung für das Bild jeden Tag neu angespornt haben.“
Von den Menschen im Quartier wird das Kunstwerk sehr gut angenommen. Anwohnerin Maria schwärmt: „Ich freue mich sehr über das Bild am Bunker. Es verändert das gesamte Umfeld zum Positiven! Als direkte Anwohnerin sehe ich immer wieder, wie Menschen staunend vor dem Bild stehen bleiben, sich gegenseitig auf Einzelheiten aufmerksam machen und es fotografieren. Mir gefällt an dem Bild, dass mit dem gemalten Wald Grün in ein Quartier gekommen ist, dem es sonst an Grün fehlt, dass es viel zu entdecken gibt: das Gesicht, die Tiere, die Randgestaltung, und dass auch der Anbau mit einbezogen wurde. So wird der Blick schon auf das Kunstwerk gelenkt, wenn man die Mataréstraße hoch kommt.“ „Es ist sehr gut, dass sich unser Viertel etwas verschönert, aber es sollte erst der Anfang sein. Es wäre toll, wenn sich mehr an öffentlicher Gestaltung zeigen wird in naher Zukunft. Es ist ja noch eine weitere Gestaltung geplant an der anderen Seite des Bunkers, mit Verweilfläche. Da freuen wir uns auch schon drauf! Es ist positiv anzumerken, dass eine besprochene Idee sichtbar umgesetzt wurde“, freut sich Julia, die ebenfalls in der Nähe wohnt. Auch der vierjährige Ties findet „Das ist schön. Ich mag den Fuchs. Der sieht cool aus.“
Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“
Vorausgegangen war der jetzt zu Ende gebrachten Fassadengestaltung ein Künstlerwettbewerb im Februar 2025. An der Abstimmung beteiligten fast 1.200 Aachener*innen. Sie konnten auswählen zwischen vier Entwürfen. Mehr als 60 Prozent der Teilnehmenden stimmten für den Entwurf von von Jagama. Die Wandmalerei am Bunker Zeppelinstraße ist ein Projekt, das im Rahmen der Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“ realisiert wurde. Es soll dazu beitragen, die Attraktivität des Viertels für die Bewohner*innen vor Ort zu steigern.
Neben dem Kunstprojekt hat die Stadt Aachen einen weiteren Wunsch der Menschen aus dem Quartier zur Aufwertung des Bunkerumfelds aufgegriffen. Die Stadt plant, die Bunkerfassade entlang der Zeppelinstraße zusätzlich mit einer Fassadenbegrünung neu zu gestalten. Auf der Vorfläche sollen Hochbeete und Betonsteine mit Holzauflagen aufgestellt werden, auf denen die Menschen des Viertels sitzen und plaudern können. Die Begrünung der Bunkerwand soll ab Herbst 2025 erfolgen.
Am 28. November 2025 ist ein Fest am Bunker geplant, bei dem der Künstler der Wandmalerei „Forst im Aufbruch“ vor Ort sein wird und auch schon die ersten Ergebnisse der Fassadenbegrünung an der Bunkerseite zur Zeppelinstraße zu sehen sein werden.
Weitere Informationen zur Stadtteilperspektive „Zukunft Forst“ findet man online unter aachen.de/zukunft-forst