Eine Woche nach dem Coup in Essen empfängt die Alemannia zu ihrem ersten Heimspiel der neuen Saison den SC Verl auf dem Tivoli. Anstoß der Samstagspartie ist um 14 Uhr.
Knapp drei Monate nach dem letzten Pflichtspielauftritt der Alemannia im heimischen Wohnzimmer ist nun endlich wieder so weit: Die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus wird vor eigenem Publikum um drei Punkte kämpfen. Die Rahmenbedingungen haben sich etwas geändert – am Stadion wurden einige Neuerungen vorgenommen und so ganz nebenbei spielt Schwarz-Gelb jetzt in der 3. Liga und nicht mehr in der Regionalliga. Eine Konstante aber ist geblieben: Auch eine Etage höher kann die Tivoli-Elf auf ihre treuen Anhänger bauen. Nachdem in der letzten Woche 2.500 Anhänger die Reise ins Ruhrgebiet nach Essen antraten, werden nun gegen den SC Verl etwa 24.000 Zuschauer auf dem Tivoli erwartet.
Für den Gegner aus Ostwestfalen ist die Fahrt in die Kaiserstadt vergleichsweise kurz – ganz anders als zu gemeinsamen Zeiten in der Regionalliga West, als der Reiseweg nach Aachen für die Verler einen der längsten darstellte. So oder so: Der von Alexander Ende trainierte SCV, der aus der heimischen SPORTCLUB Arena eher Zuschauerzahlen im unteren vierstelligen Bereich gewohnt ist, hat bei seinem Auswärtsspiel vor großer Kulisse auf dem Tivoli wenig zu verlieren. „Dazu kommt, dass Verl schwer ausrechenbar ist. Der Gegner hat viele Spieler in Ballnähe, ist stark mit Ball, verfügt über ein gutes Umschaltspiel. Dazu kommen immer wieder Seitenverlagerungen. An diese Variabilität müssen wir uns anpassen“, warnte Alemannia-Trainer Heiner Backhaus auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Das eigene Spiel betreffend sei es zudem wichtig, die Fähigkeit zu überraschen beizubehalten. „In dieser Liga wird es dann schwer, wenn du ausrechenbar bist. Wir haben in Essen gutes Pressing gespielt, aber das ist nicht alles im Fußball. Wir müssen unser Spiel abhängig vom Gegner immer wieder neu ausrichten“, mahnte der Coach. Auch gegen den Sportclub, der sein erstes Saisonspiel daheim gegen Wehen Wiesbaden mit einem 2:2 beendete, gehe es somit darum, „die große Kunst der Variabilität zu beherrschen“, wie Backhaus erklärte.
Putaro wieder obenauf, Bakhat-Comeback in Sichtweite
Ein Eckpfeiler des ersten Spieltages war nicht zuletzt wegen seines Doppelpacks Stürmer Anton Heinz. Der ehemaliger Verler kennt die aktuelle Mannschaft des Gegners zwar nicht mehr allzu gut, wie er selbst verriet, bekräftigte aber zugleich: „In der 3. Liga herrscht ein anderer Druck als noch in der Regionalliga. Besser werde ich das aber erst nach ein paar Spielen einordnen können. Klar ist: Der erste Sieg hat sich gut angefühlt.“ Auch das Zusammenspiel mit den Neuzugängen klappe immer besser – auch, wenn Heinz die halbe Vorbereitung aufgrund einer Achillessehnenverletzung verpasste. „Manchmal merke ich das noch, aber es beeinträchtigt mich überhaupt nicht mehr“, berichtete der Torjäger.
Die Schnellautobahn in Richtung Besserung hat auch ein Mannschaftskollege von Heinz genommen: Neuzugang und ebenfalls Ex-Verler Leandro Putaro trainierte in der abgelaufenen Woche „vollumfänglich mit“, wie Backhaus verlauten ließ, und ist damit für das Verl-Spiel wieder eine Option. Auch Florian Heister arbeite sich wieder heran. Langzeitpatient Anas Bakhat liegt ebenso in den letzten Zügen seiner Verletzung und könnte in zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Die Alemannia bläst damit nahezu aus voller Kapelle. „Ob große Umstellungen nötig sind, wird sich zeigen. Es kann natürlich schon sein, dass wir wegen des Gegners kleine Änderungen vornehmen“, informierte der Trainer.
Die Partie des 2. Spieltags ist für alle Nicht-Anwesenden über den 100,5 Alemannia Livestream zu verfolgen. MagentaSport bietet darüber hinaus einen Livestream an. Selbstverständlich steht wie immer auch der Alemannia-Liveticker bereit. Die Bilanz gegen den SC Verl, der seit 1998 nicht mehr gegen die Schwarz-Gelben gewinnen konnte, listet neun Alemannia-Siege, acht Remis und sechs Niederlagen.
Schiedsrichter am Samstag ist Felix Bickel aus Wolfsburg. Ihm assistieren Jonas Krzyzanowski und Julian Bergmann an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Tobias Ewerhardy.