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Do. 19 Sep. 2024
StartAachen2:1-Sieg zum Auftakt

2:1-Sieg zum Auftakt

Doppelpack von Anton Heinz ebnet den Weg zum Auswärtserfolg bei West-Rivale Rot-Weiß Essen

Dank eines Doppelpacks von Anton Heinz (28./74.) gewann die Alemannia am Samstag ihr erstes Drittliga-Spiel seit elf Jahren mit 2:1 (1:1) bei Rot-Weiss Essen. Für die Gastgeber hatte Leonardo Vonic (37.) vor 19.200 Fans an der ausverkauften Hafenstraße zwischenzeitlich ausgeglichen.

„Wir wussten vor diesem Spiel nicht, wo wir stehen“, offenbarte Alemannia-Coach Heiner Backhaus auf der Pressekonferenz nach der siegreichen Partie beim Traditionsrivalen. Etwa 95 Minuten später wussten die Schwarz-Gelben zwei Dinge: Erstens, dass sie gerade ein bockstarkes Auswärtsspiel bestritten hatten und zweitens, dass sich in dieser Verfassung jeder Gegner in der 3. Liga vor der Tivoli-Truppe hüten sollte. Backhaus hatte vor dem Spiel eine klare Marschroute vorgegeben: Mutig sein, sich nicht verstecken, eng am Mann sein, konsequentes Pressing. „Und genau das haben wir verinnerlicht“, konstatierte Kapitän Mika Hanraths am Mikrofon.

Die in 3-4-3-Formation beginnende Elf der Alemannia, die der Abwehrchef aus der Verteidigung heraus lautstark mit Anweisungen bedachte, begann im Duell mit dem Vorjahres-Siebten der 3. Liga alles andere als verhalten. Trotz der Tatsache, dass acht der elf Startelfspieler der Gäste noch nie in besagter Spielklasse aufgelaufen waren, war die Backhaus-Elf gleich voll da. RWE wurde hoch angelaufen, früh gestört. Die ersten kleineren Offensivaktionen gingen auch auf das Konto der Alemannia – zum ersten Mal gefährlich wurde es allerdings vor dem Tor von Marcel Johnen, als Essens Kapitän Michael Schultz einen Freistoß von Ahmet Arslan freistehend nicht kontrollieren konnte (18.).

Die Alemannia ließ mit Chancen dann aber nicht lange auf sich warten. In Minute 27 verfehlte Heinz das Ziel nach Ablage des emsigen Charlison Benschop noch vom rechten Strafraumeck, eine Minute später sollte sich das nicht nachlassen wollende Pressing der Tivoli-Kicker auszahlen: Jimmy Kaparos verstolperte unter Druck am eigenen Strafraum den Ball, der starke Soufiane El Faouzi legte daraufhin quer zu Heinz, der abgefälscht flach das 0:1 markierte – nicht unverdient (28.). Essen schien kurz von der Rolle, erholte sich jedoch schnell. Vonic erhielt den Ball von Lucas Brumme, spazierte durch die halbe Mannschaft der Alemannia und zog aus guter Position ab – Johnen rettete zur Ecke (36.). Die kam von Arslan und landete wiederum genau vor den Füßen von Vonic, der aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielte (37.). So ging es auch in die Pause. Die Mission jetzt für die Alemannia: Den Hausherren nicht das Momentum überlassen.

Johnen-Abschlag leitet Siegtreffer ein

Was folgte, war mehr als das: Die Alemannia spielte eine überaus abgeklärte zweite Halbzeit. Lange waren echte Torchancen nach dem Pausentee Mangelware, die in schwarz gekleideten Gäste ließen den komplett in Rot auflaufenden Bergeborbeckern wenig Spielraum. Essen schien es an der zündenden Idee zu mangeln – und die Schwarz-Gelben schafften es, den Rot-Weissen „unser Spiel aufzudrücken“, wie Backhaus es später formulieren sollte. 2500 Alemannia-Fans sahen dann in Minute 69, wie Neuzugang Kevin Goden für Lukas Scepanik eingewechselt wurde. Zuvor war auch schon Thilo Töpken für Benschop gekommen. Die Einwechslungen sollten sich bezahlt machen, die beiden frischen Kräfte brachten noch einmal den vielleicht entscheidenden Schwung hinein.

Denn nur fünf Minuten nach seiner Hereinnahme erlief Goden einen weiten Abschlag von Johnen, ließ Brumme aussteigen und sah Heinz am langen Pfosten blank stehen. Die flache Hereingabe von rechts fand ihr Ziel und Heinz abermals das Tor – 1:2, eiskalt (74.)! Die Alemannia war wieder vorne und Essen kurzzeitig geschockt. Goden verpasste eine Minute später allein vor RWE-Keeper Jakob Golz die Vorentscheidung (75.). Dann fand Heinz mit einer Flanke Töpken, der nur Zentimeter drüber köpfte (77.). Etwas Pech hatte die Backhaus-Elf in diesen Szenen, etwas Glück sollte sie dann in der Schlussphase haben – denn da kam die Mannschaft von Christoph Dabrowski noch einmal. Der gerade frisch verpflichtete Manuel Wintzheimer erhielt die Kugel nach einer Brumme-Hereingabe in perfekter Position, drehte sich und schoss – an den Innenpfosten (88.). Die Alemannia pustete durch, auch weil Wintzheimer in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem weiteren Versuch genau Johnen in die Arme schoss.

Dann war es geschafft und die Alemannia tütete zum ersten Mal seit acht Jahren mal wieder einen Sieg an einem 1. Spieltag ein – und das ausgerechnet bei Rot-Weiss Essen! „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, bilanzierte Doppeltorschütze Heinz, der sich nach dem Spiel noch ausgiebig von den mitgereisten Anhängern feiern ließ.

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