Kreis Düren. Es ist bereits die vierte Wasserstoffmesse, die der Kreis Düren im Brückenkopf-Park in Jülich veranstaltet. In diesem Jahr ist es sogar mit mehr als 50 Ausstellern die größte, die Landrat Wolfgang Spelthahn mit einem Rundgang über das Außen- und Innengelände eröffnet hat.
„Das Interesse an der Messe wächst immer weiter und wir sind sehr stolz über diese Entwicklung. Wir möchten im Strukturwandel die Menschen mitnehmen, Wasserstoff erlebbar machen und verständlich erklären. Das gelingt hier auf der Messe“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.
Wasserstoff (H2) sei der Schlüssel im Strukturwandel und der Kreis möchte als Modellregion zeigen, wie eigener umweltfreundlicher Wasserstoff hergestellt und beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden kann. Der Kreislauf von Forschung, Entwicklung, Herstellung, Transport und Verwertung lässt sich an den zwei Tagen in der Kulturmuschel im Brückenkopf Park gut nachvollziehen. Der Eintritt zur Messe (und damit auch in den Brückenkopf Park) ist für Besucherinnen und Besucher frei.
Noch bis Freitag, 16 Uhr, stellen die Aussteller aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft und Mobilität sowie Erzeugung und Wissenschaft ihre Projekte vor. „Das Thema Wasserstoff ist komplex. Deshalb ist es gut, dass hier ein verständlicher Überblick über die innovative Technik gegeben wird“, sagte der Landrat. So werden beispielsweise Wasserstoff-Autos und H2-Busse präsentiert.
So wurde ein im Kreisgebiet entwickelter Wasserstoffbus vorgestellt. Es handelt sich um ein Fahrzeug des in Düren ansässigen Unternehmens HyX, das als nächstes in Paris präsentiert wird. Der Bus kann nicht nur mit Wasserstoff betrieben werden, sondern ist auch mit einer Batterie ausgestattet, die beispielsweise als „Reserve“ zum Tragen kommen kann. Für Aufsehen sorgt auf der Messe auch ein Wasserstoff-BMW, der aktuell in der Erprobung ist und 2028 in Serie produziert werden soll. Zudem am Start: Ein futuristisch anmutender Rennwagen, entwickelt von der RWTH Aachen, der mit einem Kilogramm Wasserstoff 1470 Kilometer fahren kann. „Es ist erfreulich, dass wir den Menschen solch interessante Fahrzeuge und Projekte präsentieren können“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.
Der Kreis Düren, im Zentrum des Rheinischen Reviers gelegen, begreift den Strukturwandel als Chance und sieht in der Etablierung der Wasserstoffwirtschaft hohe Potenziale für die Region. Er setzt seit langem auf Wasserstoff. Fünf H2-Busse sind in der Flotte der Rurtalbus, 20 weitere folgen noch in diesem Jahr. Die erste Wasserstoff-Tankstelle im Gewerbegebiet „Im Großen Tal“ in Düren ist bereits eröffnet, weitere Tankstellen und die Produktion von grünem Wasserstoff folgen. Der Solarpark hierfür steht bereits am Brainergy-Park in Jülich, der Spatenstich für die Wasserstoffproduktionsanlage in unmittelbarer Nähe ist erfolgt. Im kommenden Jahr soll die Produktion anlaufen – und schon jetzt werden vielversprechende Gespräche geführt, die Anlage zu erweitern, um die Produktion erheblich auszubauen. Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff ist da – darüber sind sich nicht nur die Experten auf der vieren H2-Messe im Jülicher Brückenkopfpark einig.