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Fr.. 12 Dez.. 2025
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Wiederaufbau trotz Krieg

Unternehmen loten Ukraine-Chancen aus

Während viele noch zögern, sind andere längst aktiv: Deutsche Unternehmen produzieren in der Ukraine, bauen Fabriken und planen den Wiederaufbau. Mehr als 60 Teilnehmende aus der Region informierten sich in Aachen, wie sie diese Chance nutzen können. Kernbotschaft der Veranstaltung im Centre Charlemagne: Geschäfte in der Ukraine sind trotz des Krieges möglich und werden durch die Partnerschaften der Stadt Aachen und der Städteregion erleichtert.

Die Stadt Aachen, die Städteregion Aachen und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hatten gemeinsam eingeladen, um Unternehmerinnen und Unternehmern konkrete Einstiegsmöglichkeiten in den ukrainischen Markt aufzuzeigen. Reiner Perau, Geschäftsführer der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer (AHK) in Kyjiw, gab den Teilnehmenden aktuelle Einblicke in die Lage vor Ort: „Die wirtschaftliche Realität in der Ukraine ist differenzierter als viele denken. Trotz des Krieges arbeiten dort deutsche Unternehmen vor Ort und planen bereits den Wiederaufbau des Landes. Besonders in den Bereichen Infrastruktur, Energie und Verteidigungstechnologie sehen wir enormes Potenzial für Kooperationen.“

Die AHK unterstützt mehr als 200 Mitgliedsunternehmen in der Ukraine und bietet konkrete Dienstleistungen von der Marktberatung über Rechts- und Steuerfragen bis zur Vermittlung von Geschäftspartnern. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt derzeit auf dem Programm Rebuild Ukraine, das Unternehmen bei Wiederaufbauprojekten berät und Zugang zu Finanzierungs- und Absicherungsinstrumenten vermittelt.

Die Informations- und Networking-Veranstaltung in Aachen baut auf den starken Partnerschaften der Region mit der Ukraine auf: Die Stadt Aachen ist mit Chernihiv verbunden, die Städteregion pflegt eine Partnerschaft mit dem Kreis Lwiw. Dessen Landrat Pavlo Hrabskyi, der in die Kaiserstadt angereist war, wirbt für Investitionen in seiner Region und macht zugleich deutlich, dass diese durch Bundesgarantien und EU-Programme abgesichert werden können. Deutsche Unternehmen seien bereits erfolgreich vor Ort tätig, weitere könnten von der Nähe zur EU-Grenze und qualifizierten Fachkräften profitieren, hebt Hrabskyi hervor.

„Die Wirtschaft des Kreises Lwiw braucht starke Partner. Deutsche Unternehmen wie Bader oder Kreisel zeigen, dass wirtschaftliche Zusammenarbeit trotz des Krieges möglich ist und heute schon Perspektiven schafft“, sagt Hrabskyi. „Wir sind bereit für weitere Kooperationen und bieten konkrete Standorte und Absicherungen an.“

Linda Mai, Honorarkonsulin der Ukraine und Gründerin des Vereins Blau-Gelbes Kreuz, zeigt konkrete Handlungsoptionen auf, wie Unternehmen aus der Region beim Wiederaufbau der Ukraine unterstützen können: „Viele Unternehmen möchten helfen, wissen aber nicht, wo sie ansetzen sollen. Wir können durch unsere Netzwerke vor Ort konkrete Kontakte vermitteln und bei den ersten Schritten begleiten. Die Veranstaltung in Aachen zeigt, dass das Interesse da ist – jetzt geht es darum, aus Interesse konkrete Projekte zu machen.“

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