Die beiden Interimstrainer Ilyas Trenz und Carsten Wissing brachten drei neue Spieler im Vergleich zur bitteren 0:1-Niederlage gegen den FC Ingolstadt ins Rennen. Für den angeschlagenen Niklas Castelle kam Valmir Sulejmani. Zudem starteten Faton Ademi und Lamar Yarbrough für Sasa Strujic und Joel da Silva Kiala.
Wiesbaden versuchte früh in der Partie die Mannschaft zu sein, die das Spiel bestimmt. Doch die Alemannia lief hoch an und forcierte immer wieder Ballverluste im Aufbauspiel der Hessen. So fand das Spielgeschehen lange Zeit im Mittelfeld, weit weg von beiden Strafräumen, statt. Doch dann schlug die Alemannia eiskalt in Form eines Strafstoßes zu. Zuvor wurde Gindorf nach einer Kombination im Strafraum von Innenverteidiger Justin Janitzek zu Fall gebracht. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte unten rechts. Der Keeper der Hausherren, Florian Stritzel, ahnte zwar die Ecke, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (22.). Auch die nächste gefährliche Aktion ging auf das Konto der Kaiserstädter: Der heutige Kapitän, Bentley Baxter Bahn, bekam links im Strafraum den Ball zugespielt und leitete ihn traumhaft per Hacke weiter in den Lauf von Schroers. Aus spitzem Winkel nahm er Maß und markierte mit seinem platzierten Schuss in die lange Ecke den zweiten Treffer des Abends (30.).
Jan Olschowsky überragt gegen Wiesbadener Stürmer
In der Folge wachten die Hausherren auf und drückten mit aller Macht auf den Anschluss. Die größte Chance auf diesen vergab Nikolas Agrafiotis, nachdem zuvor Olschowsky im Sechzehner Lukas Schleimer zu Fall brachte. Agrafiotis übernahm den fälligen Elfmeter und zielte wie Gindorf auf die untere rechte Ecke. Olschowsky war hellwach, schnell unten und parierte den Strafstoß (30.) – eine von zahlreichen starken Aktionen des Keepers an diesem Abend. In der Folge kamen die Hessen zu drei Ecken in Serie. Nach der letzten setzte sich Janitzek im Luftduell durch und köpfte wuchtig aufs Tor – wieder war Olschowsky zur Stelle, bekam die Hände rechtzeitig nach oben und parierte (39.). Auch Agrafiotis scheiterte mit seinem Drehschuss aus dem Strafraum (42.).
Zu Beginn der 2. Halbzeit erkämpfte sich die Alemannia wieder ihre Spielanteile zurück und drückte auf einen möglichen dritten Treffer. Die größte Chance auf diesen hatte Danilo Wiebe nach Zuspiel von Gindorf, doch sein Schuss wurde noch geblockt (52.). Auf der anderen Seite verlängerte Felix Meyer einen langen Ball unglücklich in den Lauf von Schleimer, der aus spitzem Winkel am Aachener Keeper scheiterte (54.).
Gegentreffer wirft die Alemannia nicht aus der Bahn
Beim nächsten Torabschluss der Hausherren war Olschowsky jedoch machtlos. Jordy Gillekens hatte auf der rechten Seite zu viel Platz und fand mit seiner Flanke den Kopf des eingewechselten Flotho. Der Stürmer nutzte die Situation und köpfte wuchtig zum Anschlusstreffer ein (64.). Gindorf hätte den Abstand von zwei Toren wieder herstellen können, konnte mit seinem Freistoß aber nicht die Wiesbadener Mauer überwinden (69.).
In der Folge übernahmen die Hessen die Spielkontrolle und drückten mit aller Macht auf den Ausgleich. Immer wieder brachten sie auf der Suche nach ihren großgewachsenen Spielern Flanken in den Strafraum. Die Schwarz-Gelben verteidigten aber leidenschaftlich und ließen kaum etwas zu – vor allem Olschowsky pflückte reihenweise Hereingaben aus dem hessischen Nachthimmel. Einzig ein Distanzschuss von Fatih Kaya fand seinen Weg durch die Aachener Defensive, verfehlte aber das Tor (74.). Die letzte Möglichkeit des Spiels sollte erneut Flotho gehören. Nach einer Flanke von Jakob Lewald kam er im Sechzehner artistisch zum Schuss, doch der Ball landete im Außennetz (90.).
So brachte die Alemannia mit einer eiskalten Chancenverwertung sowie einer stabilen Abwehrleistung das Ergebnis schließlich über die Zeit und feierte den ersten Sieg ihrer Geschichte beim SV Wehen Wiesbaden. Zudem bringt die Mannschaft drei enorm wichtige Punkte zurück in die Kaiserstadt, die am nächsten Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken veredelt werden können.

