Nach einer kleinen Durststrecke hat sich die Alemannia im Anschluss an die Länderspielpause eindrucksvoll zurückgemeldet und konnte am Samstag dank eines 2:1 (1:1) bei Hansa Rostock drei wichtige Punkte einfahren. Sasa Strujic (16./88.) markierte die schwarz-gelben Treffer vor 25.000 Zuschauern im Ostseestadion, Sigurd Haugen (43.) glich zwischenzeitlich aus.
Zwei Wochen ohne Pflichtspiel waren vor dem Auswärts-Highlight in der Hansestadt ins Land gegangen, die Tivoli-Elf wollte sich nun nach der bereits dritten XXL-Reise der Saison endlich auch mal mit drei Punkten belohnen. Für dieses Unterfangen veränderte Coach Heiner Backhaus seine Startelf auf zwei Positionen, für Florian Heister und Lukas Scepanik starteten Nils Winter und der wiedergenesene Anton Heinz. Vor lautstarker Kulisse inklusive 1500 mitgereisten Öcher Fans fanden die Gäste besser in die Partie. Schon nach einer Minute köpfte der aufgerückte Jan-Luca Rumpf eine Flanke von Charlison Benschop in die Arme von Hansa-Keeper Benjamin Uphoff.
Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis der Ball das erste Mal im Netz der Hausherren zappelte. Die zu Beginn wackligen Hanseaten vertändelten das Spielgerät in der eigenen Hälfte, woraufhin Ex-Rostocker Baxter Bahn am schnellsten schaltete und Winter auf der rechten Seite bediente. Dessen Flanke netzte Strujic am langen Pfosten mühelos zum 0:1 ein (16.). Der Zweitliga-Absteiger antwortete sofort mit einer Rechtsflanke von Nico Neidhart, die Ryan Naderi beinahe verwertete, aber an der neuen Aachener Nummer Eins Elias Bördner scheiterte (17.). Kurze Zeit später konnte die Alemannia-Defensive zwei Schussversuche von Marco Schuster und Adrien Lebeau blocken (20.).
Rostock versuchte sich anschließend in die Begegnung zu beißen, ohne jedoch Zwingendes zu kreieren. Rassig wurden dann noch einmal die letzten fünf Minuten vor der Pause: Erst verfehlte Heinz per Distanzschuss an den rechten Pfosten nur knapp das 0:2 (41.), dann glich Hansa im Gegenzug aus: Schuster fand mit einer Flanke aus dem rechten Halbfeld Torjäger Haugen, der am zweiten Pfosten das 1:1 markierte (43.). Wenig später flog der Norweger an einer Flanke von Lebeau vorbei (45.), dann war Pause und damit Zeit zum Durchatmen.
Strujic lässt Gästeblock explodieren
Den Gastgebern gelang das Tor zum sogenannten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“, dementsprechend kam das Team von Trainer Bernd Hollerbach einen Tick wacher aus der Kabine. Backhaus wechselte unterdessen doppelt, brachte Heister und Scepanik für Winter und Gaudino. Strujic zog dann nach zehn Minuten Spielzeit von links nach innen, zielte aber einen Tick zu hoch (54.). Im Gegenzug verzog Haugen nach Zuspiel von Felix Ruschke deutlich (55.). Hansa präsentierte sich in der zweiten Hälfte galliger, hielt die Intensität hoch und schien am Drücker zu sein. Die Alemannia hatte defensiv viel zu tun, wiederum Haugen setzte einen Kopfball nach Lebeau-Flanke jedoch zu hoch an (66.).
Die Backhaus-Elf überstand schließlich die Druckphase des F.C. Hansa unbeschadet und unterstrich: Diese Partie sollte nicht das Spiel der fehlenden Zielstrebigkeit im letzten Drittel sein, sondern das der Effektivität: In Minute 88 fand eine Rechtsecke von Scepanik den Kopf von Rumpf, der zu Strujic verlängerte – der neue Goalgetter nickte zu seinem umjubelten dritten Saisontor und damit zum 2:1-Endstand ein, woraufhin die gesamte Bank aufsprang und gemeinsam mit den Spielern auf dem Feld vor dem vibrierenden Gästeblock jubelte! Damit schoss die Alemannia ihre ersten beiden Tore in Rostock in der Vereinsgeschichte und sackte zeitgleich den ersten Sieg jemals im Ostseestadion ein. Hansa wusste der drohenden Niederlage nichts mehr entgegenzusetzen und musste sich schließlich geschlagen geben.
Mit den wichtigen drei Punkten im Gepäck tritt der Alemannia-Tross nun die Heimreise an und empfängt als nächstes am Mittwoch um 19 Uhr die SpVgg Unterhaching auf dem Tivoli.