Alemannia Aachen hat in einem überzeugenden Auftritt den Aufstiegsaspiranten aus Saarbrücken im letzten Saison-Heimspiel mit 4:2 (1:0) geschlagen. Danilo Wiebe brachte die Hausherren in der 1. Halbzeit in Führung (33.). Gianluca Gaudino (52.), Bentley Baxter Bahn (69./FE) und Anton Heinz (85.) sorgten für die Aachener Tore in der 2. Halbzeit. Für die Gäste trafen Krüger (75.) und Rabihic (90.+4).
Trainer Heiner Backhaus veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II auf vier Positionen: Jan-Luca Rumpf, Felix Meyer, Faton Ademi – mit seinem ersten Profi-Einsatz von Beginn an – und Niklas Castelle starteten für Nkoa, Strujic, Heister und Bakhat.
Bereits vor Anpfiff war eines klar: Der TSV Alemannia Aachen hatte den Klassenerhalt sicher. Grund dafür war neben der eigenen starken Premierensaison in der 3. Liga auch das Ergebnis des Vorabends. Dort hatte die U21 des VfB Stuttgart auswärts mit 1:0 beim BVB II gewonnen. Wer jetzt aber denken sollte, dass die Alemannia nicht mit voller Kraft das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken angehen würde, sollte sich stark täuschen. Aachen begann nämlich mit einem Offensiv-Feuerwerk. Meyer verbuchte die erste Chance, aber sein Schuss aus spitzem Winkel sauste am Tor vorbei (3.). Direkt danach war es Hanraths, der nach einem Zuspiel von Yarbrough im Strafraum zum Schuss kam – Paterok im Tor der Gäste konnte parieren (4.). Eine Flanke von Gaudino, die knapp am Tor vorbei flog, markierte das vorläufige Ende der anfänglichen Drangphase (5.).
Danach fanden die Gäste ein klein wenig besser in die Partie und konnten sich aus der anfänglichen Druckphase befreien – aber nicht für allzu lange. Der Alemannia gelang es nämlich immer wieder gefährliche Pässe zwischen die Linien der Saarbrücker Defensive zu spielen. Und folgerichtig ging auch die nächste Chance auf das schwarz-gelbe Konto: Nach erfolgreichem Doppelpass hatte Gaudino viel Platz und marschierte Richtung Gästetor. Dort setzte er an der Strafraumgrenze zum Schlenzer an, setzte die Kugel aber rechts am Pfosten vorbei (18.). Wenig später war es dann Kapitän Hanraths, der aus gut 20 Metern einen satten Flachschuss auspackte – Paterok lenkte den Ball noch um den Pfosten (21.). Und auch der folgende Eckball von El-Faouzi wurde gefährlich: Der Ball kam auf den zweiten Pfosten, wo der bärenstarke Faton Ademi aufs Tor köpfte. Wieder war Paterok da und klärte im bedrohtem Eck (22.).
Gut zehn Minuten später war es dann endlich soweit: Wiebe eroberte gegen Multhaup den Ball in der Hälfte der Gäste und trieb das Spiel sofort Richtung Saarbrücker Tor an. Im Sechzehner nahm er noch kurz El-Fauzi per Doppelpass mit und schob anschließend frei vor Paterok zur hochverdienten Führung ein (33.). Schwarz-Gelb erlaubte den Gästen nach dem Führungstor zwar eine längere Ballbesitzphase, die Hausherren standen aber so sicher, dass sich keine gefährliche Aktionen für den FCS ergaben. Stattdessen verpasste der TSV es, vor der Pause noch auf 2:0 zu erhöhen. Gaudino steckte den Ball im Strafraum zu Meyer durch, der zu Bahn querlegte. Bahn suchte selbst jedoch nicht den Abschluss, sondern spielte nochmal zu Castelle ab, der am Block der Gäste scheiterte (44.). Im direkten Gegenzug kamen die Gäste zu ihrer ersten Chance: Der FSC konterte und Multhaup kam im Strafraum zum Abschluss, zielte aber deutlich zu hoch (45.). So ging es dann für die Alemannia mit der Führung in die Kabine.
Gaudino und Bahn bringen den Tivoli zum Kochen
Und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb das Bild auf dem Tivoli dasselbe. Die Alemannia bestimmte das Spielgeschehen klar. Folgerichtig fiel auch das 2:0 für die Hausherren. El-Faouzi dribbelte auf der rechten Seite an, hob den Kopf und spielte einen wunderschönen Pass auf die andere Seite des Strafraums zu Gaudino. Der ließ zwei Gegenspieler aussteigen und schlenzte den Ball rechts ins Netz (52.). Der Fuß blieb danach auch weiterhin auf dem Gaspedal. Bakhat eroberte tief in der gegnerischen Hälfte den Ball. Per Abpraller landete die Kugel im Strafraum bei Castelle, Der nahm den Ball mit vollem Risiko und schoss knapp rechts vorbei (57.). Das Motto der Alemannia lautete an diesem Tag allerdings „Aufgeschoben, nicht aufgehoben“. Castelle eroberte den Ball am Strafraum der Gäste und wurde daraufhin von Becker in eben diesem gefoult. Bahn ließ sich nicht lumpen und verwandelte den fälligen Strafstoß mustergültig (69.).
Nach dem 3:0 sollte das Spiel aber nicht entspannter werden. Denn mit ihrer ersten gefährlichen Aktion im ganzen Spiel verkürzten die Gäste. Brünker verlängerte eine Flanke per Kopf auf Krüger. Der setzte sich im Zweikampf gegen Rumpf durch und schob links ins Tor ein. Olschowsky war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr um den Pfosten lenken (75.). Und aus diesem Treffer nahmen die Saarbrücker spürbar Schwung mit. Nur wenige Minuten später gab es eine Doppelchance für den FCS: Als erstes wurde ein Schuss Rabihic geblockt, ehe Fahrner Olschowsky mit einem Kopfball prüfte (78.). Kurz darauf musste Olschowsky wieder eingreifen und den Ball vor Brünker wegfausten, der sonst hätte einköpfen können (80.).
Die Alemannia überstand diese Drangphase aber und nach einem kurzen Schütteln ging es wieder auf das Tor der Gäste. Nach einem Konter bediente Bahn den im Strafraum positionierten Bakhat. Der scheitert mit seinem Schuss noch an Paterok. Der Abpraller landet aber bei Heinz, der das 4:1 markierte (85.). In den letzten Minuten plätscherte das Spiel dann eigentlich vor sich hin. Mit der letzten Aktion der Begegnung verkürzten die Gäste aber nochmal: Nach einem Eckball kam Rabihic frei zum Kopfball und setzte den Ball unter die Latte und damit ins Tor (90.+4). An der Stimmung auf dem Tivoli sollte das aber nichts mehr ändern. Zu groß war die Freude über den stark erspielten Sieg und den Klassenerhalt.