Am Ende eines ausgeglichenen Spiels ohne viele Torchancen trennen sich die Alemannia und die U23 von Hannover 96 an der Krefelder Straße mit 0:0. 23.500 Zuschauer auf dem Tivoli erlebten aber dennoch ein Highlight: Anas Bakhat stand nach langer Verletzungspause endlich wieder in einem Ligaspiel auf dem Platz!
Drei Tage nach dem Weiterkommen im Bitburger-Pokal hatten die Schwarz-Gelben mit der Zweitvertretung der Hannoveraner die nächste harte Nuss der 3. Liga zu knacken. Mit sechs Spielen ohne Niederlage am Stück und starken Leistungen im Rücken konnten die Mannen von Coach Heiner Backhaus selbstbewusst in die Partie gehen. Für das Spiel gegen den Tabellen-18. aus der niedersächsischen Landeshauptstadt nun kehrte der in Bielefeld gelbgesperrte Soufiane El-Faouzi zurück auf die Achter- respektive Zehnerposition, er rückte für Lukas Scepanik in die Startelf. Zudem startete der zuvor starke Thilo Töpken im Sturm für Anton Heinz.
Für das erste Ausrufezeichen der Partie sorgte aber kein Angreifer, sondern wieder einmal der aktuell torgefährlichste Akteur der Schwarz-Gelben: Sasa Strujic warf nach nicht einmal einer Minute weit in den Strafraum ein, wo die 96er den Ball nicht final klären konnten. Der linke Außenbahnspieler war in der Zwischenzeit in den Strafraum geeilt, erhielt die Kugel zurück und fackelte nicht lange – sein Schuss touchierte die Querlatte (1.). Eine Aktion, die vielversprechend daherkam, aber für lange Zeit die einzige ihrer Sorte bleiben sollte. Schwarz-Gelb tat sich in der Folge gegen wachsame und agile Hannoveraner sichtlich schwer. Die Mannschaft von Daniel Stendel legte ein gutes Gegenpressing an den Tag, störte die Alemannia nach deren Ballgewinnen früh. Zudem überließ die Backhaus-Elf den Gästen zu Beginn viel den Ball, aber auch 96 wusste nicht allzu viel damit anzufangen.
So kam eine erste Hälfte ohne viele Höhepunkte dabei heraus, lediglich Töpken hätte nach 26 Minuten eine Unaufmerksamkeit der Gäste besser nutzen können. 96-Abwehrmann Walbrecht tauchte unter einem Freistoß hindurch und der Alemannia-Stürmer stand plötzlich allein vor Hannovers Keeper Wechsel – Töpken konnte die Kugel aber nicht kontrollieren und musste so dem Schlussmann das Spielgerät überlassen. Hannover, das bis kurz vor der Pause offensiv gar nicht stattfand, kam dann doch noch einmal gefährlich vor den Kasten von Elias Bördner: Kalem sprang die Kugel nach einer Flipper-Abwehr der Alemannia vor die Füße und freistehend vergab der Angreifer aus kurzer Distanz, indem er vorbeischoss (43.).
Bakhat feiert Liga-Rückkehr, El-Faouzi zirkelt vorbei
In Durchgang zwei präsentierte sich die Alemannia zunächst wacher, die Niedersachsen blieben allerdings konsequent in ihrer Zweikampfführung und erstickten die schwarz-gelben Angriffsbemühungen im Keim. Zur Pause kam Scepanik für Töpken und nach einer Stunde Heinz für Benschop, allzu viel veränderte sich an der fehlenden Durchschlagskraft der Hausherren dadurch aber nicht. Gefahr kam dafür bei einem Standard auf: Der aufgerückte Kapitän Hanraths köpfte nach einer Gaudino-Ecke nur knapp über das Tor (65.). Auf der anderen Seite konnte Kalem eine Hereingabe des auffälligen Linksverteidigers Matsuda nicht kontrollieren (67.).
Die Attraktivität des Spiels hatte auch im zweiten Abschnitt nicht zugenommen, zwei hervorragend stehende Abwehrreihen erfüllten ihre Aufgabe dafür zu gut. Jubel brandete trotzdem noch einmal auf im weiten Rund: In Minute 71 kam Bakhat für Gaudino und feierte damit nach über sieben Monaten sein Liga-Comeback für Schwarz-Gelb. Mit dem Tempodribbler nahm das Aachener Spiel noch einmal etwas Fahrt auf, El-Faouzi zirkelte das Leder nach einer Ablage von Yarbrough rechts vorbei (85.). Die Gäste ließen die Uhr jedoch herunterticken, mit dem Punkt schienen sie zufrieden. Und auch die Alemannia kann dem 0:0 viel Positives abgewinnen: Gut gestanden, kein Tor bekommen und nun bereits sieben Spiele ohne Niederlage. So kann es weitergehen! Am besten schon am nächsten Samstag um 14 Uhr, wenn die Backhaus-Truppe zum SV Sandhausen reist!