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Di.. 6 Mai. 2025
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Noch nicht am Ziel

Alemannia kommt bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart nicht über ein 1:2 hinaus - Klassenerhalt somit vertagt

Trotz deutlicher Leistungssteigerung in Durchgang zwei zog die Alemannia am Samstag beim VfB Stuttgart II mit 1:2 (0:2) den Kürzeren. Mika Hanraths (50.) konnte die herausgeschossene Zwei-Tore-Führung der Gastgeber vor 2300 Fans in Großaspach per Elfmeter nur verkleinern. Sasa Strujic sah in der Schlussphase zudem Gelb-Rot (90.).

„Never change a winning team“ war das Motto von Alemannia-Coach Heiner Backhaus für die Partie in Großaspach, im Vergleich zum 1:0 gegen Osnabrück beließ es der 43-Jährige beim gleichen Startpersonal. Dieses fand zunächst passabel ins Spiel, El-Faouzi gab einen ersten Warnschuss aus der Distanz auf das Tor von VfB-Keeper Seimen ab (3.). Dann allerdings unterlief Heister nach einer schwarz-gelben Offensivaktion als letzter Mann ein folgenschwerer Fehler: Der rechte Schienenspieler vertändelte die Kugel gegen Sankoh, der auf und davon war und Olschowsky umkurvte – Torschütze war dann allerdings nicht Sankoh selbst, sondern Sturmkollege Kastanaras, der ins verwaiste Gehäuse zum frühen 1:0 abstaubte (6.). Die kalte Dusche zu Beginn wäre beinahe eiskalt geworden, aber Kastanaras zielte wenig später bei einem Versuch von der Strafraumgrenze zu zentral auf Olschowsky (10.).

Die Alemannia fand nach dem Rückstand den Zugriff auf die Gegenspieler nur sporadisch, konnte sich aber nach einer guten Viertelstunde erstmals gefährlich vor das Stuttgarter Gehäuse kombinieren: Wiebe setzte Bahn an der rechten Grundlinie in Szene, der in die Mitte zu Bakhat flankte – der Kopfball des Stürmers rauschte drüber (18.). Gaudino sah bei einem weiteren Angriff aus dem linken Halbfeld den in den Sechzehner einlaufenden Heister, aber VfB-Akteur Meyer stellte seinen Körper geschickt hinein (25.). Quasi mit dem Gegenzug musste Schwarz-Gelb den zweiten Gegentreffer schlucken. Nach einem Freistoß von der linken Seite gewann Herwerth im Alemannia-Strafraum das Kopfballduell und fand Kastanaras, der auf Nartey zurücklegte. Der Mittelfeldmann nahm Maß und schweißte das Spielgerät unter die Latte – 2:0 für den effektiven VfB (27.).

Die Backhaus-Elf musste gegen pfiffig und kämpferisch agierende Hausherren nunmehr einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Offensiv war den Schwarz-Gelben bis hierhin noch nicht viel geglückt, dann allerdings foulte Ulrich seinen Gegenspieler El-Faouzi im eigenen Sechzehner – Schiedsrichter Grund entschied auf Strafstoß für die Gäste. Der vom Punkt sonst so treffsichere Bahn hatte noch im Hinspiel einen Elfmeter verwandelt und trat an, platzierte seinen Schuss diesmal jedoch nicht ideal, sodass Seimen abwehren konnte (36.). Die Tivoli-Elf verpasste so die Gelegenheit zum Anschluss, bis zur Halbzeit passierte dann nichts mehr.

Zweiter Strafstoß sitzt, schwarz-gelber Chancenwucher zum Schluss

Für Heister und Bahn brachte Backhaus zur Pause Castelle und Ademi, der zu seinem zweiten Profieinsatz kam. Die Anlaufzeit des zweiten Durchgangs ging gegen Null, weil schon früh viel Alarm vor den Toren herrschte. Nach einem harten Einsteigen von Catovic gegen El-Faouzi im VfB-Strafraum gab es den zweiten Elfmeter für die Alemannia zunächst nicht, woraufhin Stuttgart plötzlich konterte: Sankoh tauchte verfolgt von Nkoa vor Olschowsky auf, der gerade so das Bein ausfuhr und so den vorzeitigen K.o. verhinderte (48.). Wiederum wenige Sekunden später zeigte der Unparteiische Grund dann tatsächlich zum zweiten Mal auf den Punkt: Hofmann kam nach einem langen Ball zu spät gegen Strujic und legte diesen klar. Weil Bahn ausgewechselt war, nahm sich Kapitän Hanraths der Sache an und verwandelte in die linke Ecke zum 1:2-Anschlusstreffer, das zweite Saisontor für den Spielführer (50.).

In der Folge blieb die Alemannia das aktivere Team, insbesondere die beiden Neuen belebten das Spiel der Tivoli-Kicker sichtbar. Castelle erlief direkt nach dem 2:1 einen Fehlpass im Stuttgarter Aufbauspiel, konnte aber den freien Bakhat nicht mehr entscheidend bedienen (53.). Der Spielfluss ging anschließend etwas abhanden, beide Teams ackerten, leisteten sich aber auch viele Fouls. Bis in die Schlussviertelstunde hinein ereigneten sich in einem inzwischen ausgeglichenen Spiel keine Torraumszenen mehr. Stuttgart schaltete schon in den Verwaltungsmodus, aber die Alemannia kam noch einmal – und wie. Auch der eingetauschte Beleme machte mächtig Dampf und bediente kurz vor Anbruch der letzten zehn Minuten El-Faouzi im Rückraum, der volles Risiko ging – den Volley konnte Seimen reaktionsschnell mit der Faust entschärfen (79.). Gut eine Minute später war es Beleme selbst, der aus etwa 20 Metern Maß nahm und die Kugel an den linken Außenpfosten schweißte (81.).

Die Schwarz-Gelben drückten jetzt angepeitscht von den 1500 mitgereisten Fans auf den Ausgleich. Die nächste Chance eröffnete sich Strujic, der nach Kopfballablage von El-Faouzi feuerte, aber VfB-Kapitän Nothnagel rettete vor der Linie für seinen schon geschlagenen Schlussmann (87.). Sechs Minuten Nachspielzeit waren angezeigt, wobei kurz vor Anbruch dieser Strujic nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz flog (90.). Die Alemannia warf noch einmal alles nach vorne – und musste in Minute 94 durchpusten, als Ulrich, der nach einem Konter allein auf das Olschowsky-Tor zulief, im Eins-gegen-Eins an eben diesem scheiterte.

Am Schluss sollte es trotz aller Bemühungen nicht sein und die Schwarz-Gelben unterlagen knapp beim VfB II. Allerdings kann durch einen Sieg von Energie Cottbus gegen Waldhof Mannheim am Sonntag dennoch vorzeitig gejubelt werden – dann stünde der Klassenerhalt zwei Spieltage vor Schluss fest. Weiter geht es für die Backhaus-Truppe am nächsten Samstag (10.5.) um 14 Uhr auf dem Tivoli gegen den 1. FC Saarbrücken.

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