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Di. 17 Sep. 2024
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Mit 10 Mann zum Remis

Alemannia Aachen spielt beim ersten Heimspiel in der 3. Liga 1;1-Unentschieden gegen den SC Verl

Im ersten Heimspiel der neuen Saison kam die Alemannia gegen den SC Verl am Samstagnachmittag zu einem 1:1 (0:1). Etwa 80 Minuten der Spielzeit bestritt die Mannschaft von Heiner Backhaus dabei in Unterzahl – dennoch konnte Lukas Scepanik (52.) das Verler Führungstor durch Michel Stöcker (45.+1) vor 23.100 Fans auf dem Tivoli egalisieren.

Es war alles angerichtet für Alemannias ersten Heimauftritt in der 3. Liga seit dem 28. Juli 2012. Bestes Fußballwetter, strahlender Sonnenschein auf dem Tivoli und eine Gastgeber-Elf, die von der ersten Sekunde an absolut gewillt war, das 2:1 aus der Vorwoche in Essen zu vergolden. „Nach ein paar Minuten hätten wir gefühlt schon 2:0 führen können“, beschrieb Coach Backhaus das Power-Play seiner Elf in der Anfangsphase auf der Pressekonferenz nach der Partie. Die Gastgeber, die unverändert in die Begegnung mit den Ostwestfalen starteten, setzten auch Verl zu Beginn mit aggressivem Pressing unter Druck. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die erste gefährliche Torgelegenheit für Schwarz-Gelb im Spielberichtsbogen auftauchen sollte.

Doch es kam alles anders in diesem so lange herbeigesehnten Heim-Einstand in Liga drei. Nach einer knappen Viertelstunde versuchte Mittelstürmer Charlison Benschop am Gäste-Strafraum, den ballführenden Verler Max Scholze unter Druck zu setzen – und kam zu spät. Der Rechtsverteidiger der Gäste wurde empfindlich oberhalb des Knöchels getroffen und musste verletzt ausgewechselt werden, für Schiedsrichter Bickel war die Sache klar: Rot für den Alemannia-Angreifer (12.). „Auch ich muss sagen, dass es die richtige Entscheidung war“, konstatierte Backhaus nach dem Spiel. Die Partie verlagerte sich nun entsprechend. Die Alemannia lief nicht mehr ganz so munter an, Verl begann in Überzahl ins Spiel zu finden. Der für Scholze eingewechselte Tobias Knost scheiterte nach Vorlage von Lars Lokotsch am – so viel sei zu diesem Zeitpunkt schon verraten – überragend aufgelegten Marcel Johnen (13.).

Die Mannschaft von Alexander Ende versuchte weiter Druck aufzubauen, die Alemannia sich spielerisch zu befreien. Das gelang: Scepanik wurde von Soufiane El Faouzi in Szene gesetzt und nahm aus etwa 30 Metern Maß – SCV-Keeper Philipp Schulze konnte das Leder gerade so über die Latte lenken (34.). Gleiches galt auf der anderen Seite für die „Katze“ Johnen, der einen Freistoß von Tom Baack aus dem rechten Winkel fischte (37.). Der Sportclub hielt den Druck in der Folge weiter hoch, doch die Hausherren schienen dem standzuhalten – bis kurz vor der Pause. Eine Ecke klärte Jan-Luca Rumpf unzureichend und schoss Anton Heinz an. Die Kugel landete über zwei Verler bei Linksverteidiger Stöcker, der aus kurzer Distanz zum 0:1 einnetzte (45.+1).

Alemannia bestraft Verls fehlende Konsequenz

So ging es auch in die Pause, nach der die Alemannia dem späteren Torschützen Scepanik zufolge zwei Optionen hatte: „Wir haben gesagt, dass wir entweder erst einmal den Kurs weiterfahren und am Ende den Druck erhöhen oder direkt voll angreifen und auf den Ausgleich gehen.“ Schwarz-Gelb entschied sich für Ersteres, was dann auch belohnt werden sollte. Erst ließ jedoch Verl die dicke Chance zum 0:2 aus, als der eingewechselte Jonas Arweiler frei vor Johnen rechts vorbeischoss (50.). Im direkten Gegenzug zappelte die Kugel dann im Netz der Ende-Elf: Heinz hatte auf rechts zu viel Platz und schlug eine maßgenaue Flanke auf Scepanik, der am langen Pfosten per Kopfball-Bogenlampe vergoldete – das umjubelte 1:1 (52.).

Der Tivoli verwandelte sich spätestens jetzt in einen Hexenkessel, in dem Verl seine Überzahl erst einmal ausspielen musste. Und das gestaltete sich schwer, vor allem, weil der überragend aufgelegte Johnen ein ums andere Mal hielt. Erst scheiterte Berkan Taz am Ende einer Passstafette aus etwa zehn Metern am Aachener Goalie (59.), dann versuchte es erneut Baack mit einem mindestens genauso sehenswerten Abschluss aus der Distanz wie in Durchgang eins – wieder rettete Johnen sensationell. Zwischenzeitlich hätte auch Schwarz-Gelb seinen Stich setzen können: Der eingewechselte Goden setzte seinen Versuch vom linken Strafraumeck jedoch einen Tick zu hoch an (61.).

Zum Schluss war es wie im Handball – die Ostwestfalen spielten ums Alemannia-Tor herum, fanden jedoch einfach nicht mehr die Mittel, um zur erneuten Führung zu kommen. Ein ums andere Mal scheiterten die Gäste an der starken Abwehr des Backhaus-Teams oder an deren Hintermann. „Am Ende haben auch wir noch einmal versucht, auf Sieg zu spielen, aber so hat es nicht sollen sein. Wir können mit dem Punkt zufrieden sein und freuen uns jetzt auf Holstein Kiel“, spielte Backhaus auf das DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten in der nächsten Woche an.

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