Was tun gegen Rassismus? Bei den Veranstaltungen zu den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die derzeit in der StädteRegion Aachen stattfinden, gibt es Antworten: Es geht darum, Diskriminierungen zu erkennen und die Betroffenen zu unterstützen. „Wenn bei der Jobsuche der Vorname eine Rolle spielt oder beim Fußball ein Spieler wegen seiner Hautfarbe beschimpft wird, darf uns das keine Ruhe lassen!“, betonte der Sozialdezernent der StädteRegion Aachen, Dr. Michael Ziemons, bei der Eröffnung der Aktionswochen in Alsdorf. „Jeder von uns kann etwas gegen Vorurteile, Ausgrenzung und Hetze tun. Nicht nur jetzt während der Aktionswochen, sondern jeden Tag.“ Beim Eröffnungsvortrag von Dr. David Berchem (Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in Nordrhein-Westfalen) ging es konkret um Beispiele aus dem Fußball – auf dem Platz, auf den Rängen oder in den sozialen Medien. Und vor allem auch darum, was man dagegen tun kann: Wichtig ist, Diskriminierung sichtbar zu machen und Wissenslücken zu schließen. „Und noch wichtiger ist es, den Betroffenen zu helfen und Solidarität zu zeigen“, so Berchem. „Gerade der Fußball kann auch ein starkes Vorbild sein, wenn es um Integration geht“, betonte der stellvertretende Alsdorfer Bürgermeister Friedhelm Krämer. „Denn auch eine Mannschaft funktioniert nur dann gut, wenn alle zusammenhalten und an einem Strang ziehen.“
Was tun gegen Rassismus?
Für alle, die sich fragen, was sie im Alltag gegen rassistische oder andere Diskriminierungen tun können, weiß Silke Peters vom Kommunalen Integrationszentrum StädteRegion Rat: „Informieren Sie sich. Wir müssen das Problem erkennen, es beim Namen nennen und handeln. Hören Sie betroffenen Menschen zu, bieten Sie ihnen Unterstützung an. Es ist vor allem wichtig, einer angegriffenen Person zu zeigen, dass sie nicht allein ist.“ Und auch wenn Betroffene nicht dabei sind, kann man Partei ergreifen: „Wenn Sie im Alltag eine rassistische Äußerung mitbekommen, können Sie kritisch nachfragen. Bei einem rassistischen Witz kann man zum Beispiel deutlich machen, dass er nicht lustig ist.“ Wichtig sei zu zeigen, dass man nicht einverstanden ist. Schweigen kann sonst häufig als Zustimmung verstanden werden. Wie man in solchen Situationen schlagfertig reagiert, können Interessierte zum Beispiel auch in den Seminaren lernen und ausprobieren, die das Kommunale Integrationszentrum regelmäßig anbietet.
Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW
Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW dokumentiert diskriminierende Vorfälle im Fußball. Dabei ist es egal, ob es um Profi- oder Amateurfußball geht, ob sie sich im Internet oder im Stadion ereignen: Wer Diskriminierung erlebt, kann sie unter www.medif-nrw.de melden. Dabei geht es nicht nur um Rassismus, sondern auch um antisemitische, sexistische und queerfeindliche Vorfälle. Die Internetseite bietet auch Informationen und Kontakte zu Beratungsangeboten, zum Beispiel für Vereine.
Internationale Wochen gegen Rassismus: Programm 2023
Das Kommunale Integrationszentrum StädteRegion Aachen organisiert die Internationalen Wochen im Rahmen des Projekts „NRWeltoffen“ gemeinsam mit den Volkshochschulen der StädteRegion, dem Programm „Wegweiser“, dem Fanprojekt der AWO Aachen und den lokalen Integrationsagenturen.
Gemeinsam setzen die Beteiligten ein deutliches Zeichen für ein friedliches Miteinander und gegen Rassismus und Ausgrenzung, Antisemitismus und Diskriminierung. Sie möchten alle Menschen in der StädteRegion dazu ermutigen dies ebenfalls zu tun. Ob Lesungen, Stadtführung, Podiumsdiskussion oder Film-Vorführung – für jeden ist etwas dabei. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. www.staedteregion-aachen.de/gegen-rassismus