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Do.. 7 Aug.. 2025
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Hochwasser kennt keine Grenzen

Euregionaler Austausch im Hochwasserrisikomanagement für mehr Zusammenarbeit

StädteRegion Aachen. Auf Einladung der StädteRegion Aachen hat jetzt zum ersten Mal ein grenzüberschreitender Austausch zum Hochwasserrisikomanagement stattgefunden. Vertreterinnen und Vertreter der StädteRegion Aachen, der RWTH Aachen University, des Wasserverbands Limburg, der Wassersicherheit der Provinz Limburg (WRL), des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) und der Stadt Aachen haben dabei Wissen und Erfahrungen zum Thema (grenzüberschreitendes) Wassermanagement ausgetauscht, um Methoden, Strategien und Erfahrungen der Partner kennenzulernen und im Krisenfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

„Nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde deutlich, wie wichtig es ist, auf mögliche Katastrophenszenarien schnell reagieren und Risiken früh abschätzen zu können“, betonte Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Um Niederschlagsprognosen und damit den Bevölkerungsschutz zu verbessern, wird künftig unter anderem Künstliche Intelligenz eingesetzt. Das Ziel des KI-gestützten Vorhersagesystems ist es, hochpräzise Überflutungsprognosen vor allem für die Bereiche der StädteRegion bereitzustellen, für die keine Daten der NRW-Landesbehörde LANUV verfügbar sind. Die Technologie greift dabei auf eine Vielzahl von Datenquellen zu – von neuesten Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes bis hin zu Gelände- und Bodendaten. „In Zukunft haben wir eine ganzheitliche, großflächige Prognose der zu erwartenden Ereignissen, um daraus eine effektive Kommunikation zwischen Wasserwirtschaft, Katastrophenschutzbehörden und der Bevölkerung gewährleisten zu können“, sagt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Die RWTH Aachen forscht zudem intensiv an weiteren KI-basierten Prognosesystemen, die helfen sollen, Risiken schneller und präziser zu erkennen.

Der Wasserverband Limburg stellte seine App „Waterstanden Limburg“ vor, die nach den Überflutungen im Süden der Provinz entwickelt wurde. Sie arbeitet ebenfalls mit Künstlicher Intelligenz und ist in Teilen bereits grenzüberschreitend nutzbar. Ein weiteres Beispiel für gute Zusammenarbeit hat sich zwischen den Niederlanden und Belgien entwickelt. Dort werden gemeinsam Studien als Datenbasis genutzt, bevorzugte Ziele festgelegt und Hochwasserberechnungen durchgeführt. Dadurch konnten die Partner jenseits der Grenzen schon erfolgreich an Lösungsansätzen arbeiten. „Wichtig ist, dass wir regelmäßig unsere Entwicklungen über die Grenze hinaus austauschen“, verdeutlicht Sven Robertz, Projektleiter der NL-NRW Kooperation Risiko Management und Hochwasser. Diese enge Zusammenarbeit zeigt, wie durch einen gemeinsamen Austausch der Hochwasserschutz nachhaltig verbessert werden kann.

Gerade KI hilft in vielen Projekten dabei, Prognosen zu berechnen, um Risikowahrscheinlichkeiten zuverlässiger vorhersagen zu können. Dennoch haben Frühwarnsysteme ihre Grenzen. „Risiken können nur durch eine Kombination aus unterschiedlichen Vorsorgemaßnahmen minimiert werden“, sagte Arno Hoppmann vom Wasserverband Eifel-Rur. In diesem Sinne wurde intensiv über zielgruppenspezifische Kommunikation, ausgebaute Warnsysteme sowie bauliche Maßnahmen diskutiert. Da Hochwasserereignisse nicht vor den Landesgrenzen Halt machen, soll die Zusammenkunft kein einmaliges Treffen bleiben. Ziel ist es, die Menschen in der gesamten Grenzregion präziser und deutlich früher vor Hochwasserlagen warnen zu können.

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