Nach 94 umkämpften Minuten endet die Freitagabendpartie zwischen der Alemannia und Energie Cottbus auf dem Tivoli mit einem 0:0. In den letzten Augenblicken des Spiels musste der Tabellenführer aus der Lausitz allerdings gehörig um den Punkt zittern…
Personell hatten sich die Vorzeichen für das erste Freitagsspiel der Schwarz-Gelben in dieser Saison kaum verändert: Lamar Yarbrough und Charlison Benschop fehlten Trainer Heiner Backhaus wie in Verl verletzt, lediglich Kapitän Mika Hanraths kam mit seiner Gelbsperre auf der Liste der Ausfälle neu dazu. Dafür kehrte Stürmer Kevin Goden aus einer solchen Sperre zurück, er startete im Angriff für Anton Heinz. Darüber hinaus feierte Neuzugang Danilo Wiebe sein Startelfdebüt, er rückte für Gianluca Gaudino in die Startelf, der gerade seinen Vertrag verlängert hatte. Zudem ersetzte Flo Heister Felix Meyer, Patrick Nkoa begann für Hanraths, dafür übernahm Sasa Strujic die Kapitänsbinde.
Anders als gewohnt ging es die Alemannia gegen spielstarke und torgefährliche Cottbusser mit einer Viererkette an, Wiebe gab den Staubsauger vor der Abwehr. Vor 24.600 Fans auf dem Tivoli begannen die Gastgeber druckvoll: Goden wurde nach vier Minuten von Scepanik in die Tiefe geschickt, scheiterte aber aus spitzem Winkel an FCE-Keeper Elias Bethke, der gerade rechtzeitig fit wurde. Energie, das an seinem 59. Geburtstag von etwa 1000 Anhängern in den tiefen Westen begleitet wurde, hatte zu Beginn Probleme sich zu sortieren, zudem fiel das sonst gezeigte temporeiche Kombinationsspiel auf tiefem Boden diesmal flach. Die Alemannen hatten die Lausitzer gut im Griff – lediglich nach einem Standard wurde es gefährlich. Rorig brachte eine Ecke von links und Borgmann kam ungedeckt zum Kopfball – Latte (35.). In der Folge kam die Mannschaft von „Pele“ Wollitz etwas besser ins Spiel, die Chance bot sich aber auf der anderen Seite: Wieder Scepanik auf Goden, wieder spitzer Winkel, wieder parierte Bethke (43.). Dann war Pause.
Einmal Castelle, zweimal Beleme: Drei Großchancen kurz vor Abpfiff
Der zweite Abschnitt begann verhalten, es war eine überschaubare Partie, die lange ohne die ganz großen Highlights auskam. Die erste Duftmarke nach dem Seitenwechsel setzte Wiebe, der nach einer Kopfballabwehr per Drop-Kick aus der Distanz abzog – Bethke wischte die Kugel über die Latte (55.). Cottbus wechselte Ex-Alemanne Timmy Thiele und Phil Halbauer ein, die im Angriff für mehr Gefahr sorgen sollten. Dieser Effekt verpuffte mehr oder minder, die Hintermannschaft der Tivoli-Kicker mit den zwei stark agierenden Innenverteidigern Nkoa und Rumpf stand bombensicher. Kurz innehalten mussten die Heimfans dann nach einem nicht gepfiffenen Foul an einen Alemannen, Halbauer wurde anschließend über links geschickt und scheiterte mit seinem Versuch an Jan Olschowsky (82.). Schwarz-Gelb war dennoch einen Tick besser drin, nur die zwingenden Chancen fehlten noch – bis zur vierminütigen Nachspielzeit.
Denn die sollte es dann mehr als in sich haben. Den Anfang machten noch einmal die Gäste, der eingewechselte Tallig dribbelte an und feuerte, Olschowsky lenkte das Leder um den rechten Pfosten (90.+1). Dann jedoch gehörte die Chancenbühne nur noch der Alemannia: Erst brach der eingetauschte Winter über rechts durch und bediente den ebenso hereingekommenen Castelle – dessen Schuss rettete Rorig gerade so vor der Linie (90.+3). Keine Minute später war Daouda Beleme – auch eingewechselt – plötzlich frei durch und scheiterte gleich doppelt am herauseilenden Bethke (90.+3). Beleme war auch derjenige, dem sich die letzte Chance des Spiels bot: Ecke von der linken Seite, am zweiten Pfosten sprang der Stürmer am höchsten und nickte auf den Kasten – Bethke rettete dem Spitzenreiter endgültig das 0:0 und lenkte den Ball über den Querbalken (90.+4).
Die Alemannia kann nach dem zehnten ungeschlagenen Heimspiel in Folge erhobenen Hauptes aus dem Duell mit dem Liga-Primus gehen – die nächste Gelegenheit auf drei Punkte gibt es am nächsten Samstag (14 Uhr) auswärts gegen Erzgebirge Aue.