Da sind sie, die drei Punkte! Dank einer beherzten Leistungssteigerung in Durchgang zwei sicherten Baxter Bahn (57./Foulelfmeter) und Anas Bakhat (80.) der Alemannia am Samstagnachmittag einen 2:1-Erfolg gegen die U21 des VfB Stuttgart. Eliot Bujupi (8.) hatte den bisherigen Tabellennachbarn vor 21.100 Fans auf dem Tivoli zunächst in Führung gebracht.
Nur eine Niederlage in zehn Spielen stand für die Alemannia vor dem als ,Sechs-Punkte-Spiel‘ ausgerufenen Aufeinandertreffen mit den Stuttgartern zu Buche – allerdings datierte der letzte Sieg vom 23. Oktober, sodass es gegen den VfB II mal wieder Zeit wurde für einen Dreier vor heimischem Publikum. Trainer Heiner Backhaus veränderte seine Startelf dafür auf vier Positionen: Felix Meyer begann für den gelbgesperrten Lamar Yarbrough in der Dreierkette, zudem spielten der nicht mehr gesperrte Gianluca Gaudino, Thilo Töpken und Kevin Goden für Florian Heister, Anton Heinz und Anas Bakhat.
Die Gastgeber kamen bei Schmuddelwetter auf dem Tivoli auch eigentlich besser hinein in die Partie, Töpken scheiterte nach Strujic-Flanke mit einem ersten Kopfball an VfB-Keeper Seimen (6.). Kurz zuvor hatte Gästetrainer Markus Fiedler bereits tauschen müssen, sein Toptorjäger Wahid Faghir verletzte sich im Zweikampf und musste früh vom Platz (5.). Es kam der nominelle U19-Stürmer Bujupi, der seinem Trainer prompt für die Einwechslung dankte: Drei Zeigerumdrehungen nach seiner Hereinnahme wurde er von Münst bedient, schüttelte Bahn ab und traf ins kurze, rechte Eck zum 0:1 – die kalte Dusche für die Alemannia (8.).
Stuttgart blieb gegen etwas zu unaufmerksame und statische Alemannen auch weiter am Drücker und bestimmte in dieser Phase die Partie. Nothnagel per Kopfball nach einer Ecke (24.) sowie kurz danach erneut Bujupi im Eins-gegen-Eins mit Alemannia-Schlussmann Johnen (25.) verpassten es aber, vorzeitig zu erhöhen. Die Gastgeber rappelten sich unterdessen nach dieser schwierigen ersten halben Stunde wieder auf und begannen, am Ausgleich zu schrauben. Goden, mit Töpken die Doppelspitze bildend, schickte Gaudino in den gefährlichen Raum – dieser vertändelte die Kugel aber gegen Schlussmann Seimen (35.). Auch Scepanik konnte das Spielgerät nach Töpken-Vorarbeit per Kopf nicht im Tor unterbringen (36.). Trotz dieser Chancen brachte die Alemannia im ersten Durchgang noch nicht die vom Trainer gewünschten Grundtugenden auf den Platz.
Trotz leichter Verletzung: Bakhat trifft erstmals auf dem Tivoli
Das änderte sich nach einer mutmaßlich bestimmten Halbzeitansprache des Coachs im zweiten Abschnitt. Zunächst musste Schwarz-Gelb kurz schlucken: Wieder einmal Bujupi wurde eine knappe Minute nach Wiederbeginn von Kastanaras freigespielt und hatte das 0:2 auf dem Fuß – Strujic blockte stark (46.). Dann allerdings kam der Alemannia-Motor so richtig ins Rollen: Goden stibitzte Groiß beim Aufbau im eigenen Sechzehner den Ball vom Fuß, scheiterte mit seinem Direktschuss jedoch am starken Seimen (52.). Und auch Töpken verpasste nach Vorarbeit seines Stürmerkollegen im Duell mit dem Gästekeeper das 1:1 (53.). Das sollte allerdings kurze Zeit später fallen: Schiedsrichter Exuzidis zeigte nach einem Foul von Simnica an Goden auf den Punkt. Bahn trat an und verwandelte stark rechts oben, obwohl Seimen noch mit der Hand an den Ball kam – der Ausgleich (57.)!
Und der setzte auf dem Platz und auf den Rängen weitere Kräfte frei. Der nebenberufliche Goalgetter Strujic scheiterte zunächst nach einer Scepanik-Flanke gleich zweimal am Block der VfB-Abwehr (61.) Mittlerweile waren Heister, Heinz und der eigentlich am Muskel verletzte Bakhat ins Spiel gekommen, der mithilfe einer Spritze aber dennoch einsatzbereit war – und wie! Mit Anbruch der Zielgeraden führte eine Co-Produktion der drei Eingewechselten zum so wichtigen Siegtreffer. Heinz bediente Heister, der mit einer präzisen Rechtsflanke Bakhat fand – der Techniker hämmerte die Kugel per Flugkopfball unter die Latte, 2:1 (80.)! Das erste Drittliga- und gleichzeitig Heimtor des zielstrebigen Offensivmannes. Heinz verpasste es anschließend nach Bakhat-Vorarbeit, freistehend alles klar zu machen (86.) – auf der anderen Seite musste Johnen in der Nachspielzeit noch einen gefährlichen Schuss von di Benedetto abwehren (90.+3).
Aufgrund der sichtbaren Leistungssteigerung vollends verdient sicherte sich die Alemannia trotz allem den dritten Heimsieg der Saison und macht damit wichtigen Boden in der Tabelle gut. Die nächste Aufgabe steht bereits am Mittwochabend an, wenn es um 19 Uhr in der Zweiten Runde des Bitburger-Pokals zum TV Hoffnungsthal geht.