In einer umkämpften Partie musste sich die Alemannia am Samstagnachmittag mit 0:1 (0:0) gegen Arminia Bielefeld geschlagen geben. Merveille Biankadi brachte den Pokalfinalisten in der 2. Halbzeit mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel in Führung (56.). Wenige Minuten später sah Jan Olschowsky aufgrund einer Notbremse die Rote Karte (60.).
Heiner Backhaus veränderte seine Aufstellung im 48. Westschlager gegen Arminia Bielefeld verletzungsbedingt auf einer Position: Für Gianluca Gaudino, der aufgrund von Sehnenproblemen pausieren musste, rückte Bentley Baxter Bahn in die erste Elf. Kevin Goden nahm zudem nach anderthalbmonatiger Verletzungspause wieder auf der Bank Platz.
Wie erwartet traten die Gäste von der Alm trotz ausgelassener Party nach dem 2:1-Sieg gegen Leverkusen im Pokal-Halbfinale keineswegs müde auf. Dennoch waren es die Alemannen, die in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mehr und auch größere Chancen verbuchten. So kam Bahn nach Flanke von Soufiane El-Faouzi im Strafraum zum Abschluss – sein Schuss war aber kein Problem für Arminia-Torhüter Jonas Kersken (6.). Gefährlicher wurde es dann direkt zwei Minuten später, ein Distanzschuss von Florian Heister sauste nur knapp links am Bielefelder Tor vorbei (8.).
Auch die größte Chance des ersten Durchgangs sollte an die Kaiserstädter gehen und wieder sollte es ein Distanzschuss sein: Nach einem Doppelpass zog El-Faouzi trocken aus gut 20 Metern ab, traf aber nur die Latte (24.). Das Spiel verflachte nach dieser Chance jedoch zunehmend, was auch daran lag, dass die Aachener die Angriffsbemühungen der Gäste aus Bielefeld effektiv zu unterbinden wussten. So dauerte es bis zur Nachspielzeit, bis die Ostwestfalen ihre erste Torchance hatten. Mael Corboz kam nach einem Freistoß von Louis Oppie zum Kopfball, sein Abschluss ging aber rechts am Tor vorbei (45.+1).
Gästeführung und Olschowsky-Rot als Wendepunkte
Zur 2. Halbzeit sollte sich die Drehzahl des Spiels dann aber deutlich erhöhen. Ein erster Distanzschuss von Heister flog über das Tor (46.). Auf der anderen Seite durfte sich Jan Olschowsky das erste Mal auszeichnen – und wie! Sarenren Bazee brach auf der linken Seite durch und legte den Ball für den im Rückraum platzierten Christopher Lannert auf, der direkt abzog. Olschowsky lenkte den wuchtigen Schuss mit einer starken Parade noch über die Latte (49.). Kurz darauf war es dann wieder die Alemannia, die gefährlich wurde: Eine Rechtsflanke von Anton Heinz flog nach einer Ecke gefährlich in den Strafraum – vorbei an Freund und Feind landete sie schließlich am linken Pfosten (53.).
Mit der nächsten Torchance ging Arminia Bielefeld dann allerdings in Führung. Lukas Kunze steckte perfekt auf dem im Strafraum stehenden Merveille Biankadi durch, der aus spitzem Winkel wuchtig zur Führung traf (56.) – ein Zusammenspiel zweier Eingewechselter. Die schlechten Nachrichten aus Sicht der Alemannia sollten damit aber noch nicht abreißen: Olschowsky eilte nach einem langen Ball auf Sarenren Bazee aus seinem Tor und foulte den Bielefelder. Schiedsrichter Timo Gansloweit zückte sofort die Rote Karte (60.). Für Olschowsky kam Elias Bördner ins Tor, Baxter Bahn musste für den Ersatzkeeper weichen.
Aber auch in Unterzahl kam die Alemannia noch zu Chancen. Nach einem Konter lief Lukas Scepanik auf das Bielefelder Tor zu, schlug noch einen Haken und brachte sich in Position. Seinen Abschluss nahm Kersken aber ohne größere Probleme auf (64.). Zwei Minuten später traf Anas Bakhat nach starker Vorarbeit von El-Faouzi den Ball nicht richtig (66.).
Erste Heimniederlage gegen Arminia seit knapp 31 Jahren
Die Alemannia versuchte in dieser Phase noch einmal Druck aufzubauen, was den Bielefeldern aufgrund der Überzahl allerdings auch mehr Räume bot. Ein nächster schwarz-gelber Schockmoment resultierte jedoch aus einer eigens verschuldeten Slapstick-Einlage: Nach einem erneuten langen Ball auf Sarenren Bazee sprintete Bördner aus dem Tor und wollte den Ball wegschlagen. Dabei schoss er aber den vor ihm stehenden Mika Hanraths an – der Abpraller landete nur knapp links neben dem Aachener Tor (79.). Kurz darauf war die Backhaus-Elf zu weit aufgerückt, woraufhin der blanke Marius Wörl von der linken Seite den ebenso blanken Sarenren Bazee im Zentrum bediente – dieser verfehlte das 0:2 um Zentimeter (81.).
Die Alemannia warf in den Folgeminuten inklusive sechsminütigem Nachschlag zwar noch einmal alles nach vorne, konnte sich aber nicht mehr belohnen und musste die erste Heimpleite seit 1994 gegen den DSC hinnehmen. Bereits am Dienstag, den 8. April, können die Kaiserstädter es aber schon wieder besser machen. Dann sind sie zu Gast bei Hannover 96 II – Anpfiff der Partie ist um 19 Uhr.