Nach zwei Wochen Länderspielpause geht es endlich wieder los: Die Alemannia tritt die nächste XXL-Reise an und gastiert am Samstag um 14 Uhr bei Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock.
Bentley Baxter Bahn kennt den nächsten Gegner wie kaum ein Zweiter im schwarz-gelben Tross. Der 32-Jährige trug das Hansa-Trikot knapp zwei Jahre lang, stieg mit dem FCH in die 2. Bundesliga auf und kehrt nun beim Gastspiel an der Ostsee an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Sechser weiß daher genau, was los sein kann, wenn die „Kogge“ sich auf Kurs „Volle Fahrt voraus“ befindet. „Da wartet ein heißer Kessel auf uns, der eine richtige Wucht entfachen kann, wenn es denn mal läuft“, warnt Bahn, fügt aber schnell hinzu: „Wir wissen im Grunde genommen, was uns erwartet. Beim Spiel in Dresden haben wir uns von der Atmosphäre nicht beirren lassen und eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin der Meinung, dass wir einfach so weiter machen müssen wie bisher, dann werden wir uns endlich belohnen.“
Eine Ansicht, die sein Coach Heiner Backhaus zwar teilt, allerdings mit einer kleinen, aber feinen Einschränkung: „Ich finde, wenn du als Aufsteiger in dieser brutal starken Liga in jedem Spiel gleichwertig oder sogar besser bist, hast du dich schon belohnt. Wir standen bisher immer über dem Strich und haben erst sehr wenige Gegentore bekommen. Das ist auch schon viel Belohnung.“ Dennoch weiß auch der Trainer, dass es aktuell beim Thema Toreschießen etwas hapert, weshalb er gerade zu Beginn der zwei pflichtspielfreien Wochen das Spiel im letzten Drittel trainieren ließ. „Da ging es auch um die Themen Boxbesetzung und Überzahl ausspielen“, klärt er auf. Zudem absolvierte seine Mannschaft zwei Tests gegen Oberligist Teutonia Weiden (4:1) und den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen (0:1). „Die Partie gegen Nijmegen müssen wir gewinnen, weil wir absolut spielbestimmend waren“, hatte Backhaus beobachtet.
Und wie geht man das Problem vor dem gegnerischen Tor nun an? Backhaus und sein Trainerteam setzen schon in der Formulierung an und streichen das Wort „Problem“ aus dem schwarz-gelben Wortschatz. „Wir legen den Fokus auf Lösungen und da heißt es Mut zusprechen und sich auch darauf zu konzentrieren, was schon gut läuft“, betont der Coach. Sein erfahrener Stratege im defensiven Mittelfeld schlägt in die gleiche Kerbe. „So ist es nun einmal im Fußball, dass man auch mal eine kleine Durststrecke hat. Aber wir als Mannschaft machen uns da überhaupt keine Sorgen, weil wir wissen, dass wir bisher sehr gut auftreten. Jetzt muss mit der Treffsicherheit nur noch die Kirsche auf die Torte“, erklärt Bahn.
Heinz wieder dabei, auch Goden und Bakhat kurz vor Kader-Rückkehr
Der einstige Arbeitgeber des Mittelfeldmannes mit dem auffallenden Namen hinkt derzeit noch den Erwartungen hinterher: Die aus der 2. Bundesliga abgestiegenen Hanseaten aus Rostock rangieren vor dem 10. Spieltag punktgleich mit der Alemannia auf Platz 14 und erwischten keinen guten Start in Liga drei. Dennoch spricht insbesondere die individuelle Qualität für das Team von Trainer Bernd Hollerbach, das mit Mittelstürmer Sigurd Haugen kurz vor Ende des Transferfensters noch einmal eine wertvolle Verstärkung begrüßen durfte. Mit Blick auf den Alemannia-Angriff hingegen kehrt Anton Heinz rechtzeitig zum Duell mit Hansa wieder aus seiner Verletzung zurück. Angeschlagen sind dagegen Keeper Leroy Zeller, Leandro Putaro, Julian Schwermann (alle krank) und Dustin Willms (Zerrung). Ob es bei Kevin Goden (Krankheit während Rehabilitation) und Anas Bakhat (unter niedriger Belastung trainiert) bereits am Samstag für einen Kaderplatz reicht, will Backhaus noch abwägen.
Das Duell der beiden Traditionsvereine wird vor bis zu 1500 Alemannia-Fans steigen, 1200 Karten waren bis Donnerstagmittag vergriffen. Die Alemannia wird in Rostock derweil zu Ehren des verstorbenen Aufstiegshelden von 1999 Bart Meulenberg mit einem Trauerflor auflaufen. Wer das Team nicht an die Ostsee begleiten kann, nutzt alternativ den Alemannia-Liveticker, den 100,5 Alemannia Livestream oder den Video-Stream von MagentaSport.
Die Bilanz fällt zugunsten der „Kogge“ aus, die fünf von zehn Duellen gewinnen konnte. Zweimal siegte derweil Schwarz-Gelb, dreimal gab es ein Remis.